Mitgliederversammlungen von FBF und GBF 2019
Am 12. Juli fanden die diesjährigen Mitgliederversammlungen der Betonverbände Baden-Württemberg in Weinsberg statt. In seiner Begrüßung und Einführung beleuchtete Friedrich Gebhart, Präsident des Fachverbandes Beton- und Fertigteilwerke Baden-Württemberg (FBF), die Aktivitäten des vergangenen Jahres, die insbesondere unter der – wirtschaftlich getriebenen – Holzbauförderung des Landes Baden-Württemberg standen. Er stellte auch die positive Entwicklung des Kongressgeschäfts mit dem Flaggschiff BetonTage dar und verwies darauf, dass durch die engagierte unternehmerische Tätigkeit des ganzen Teams der Betonverbände in Baden-Württemberg stabile Beitragsstrukturen möglich geblieben sind.
Im Rahmen seines Tätigkeitsberichts informierte anschließend FBF-Geschäftsführer Dr. Ulrich Lotz über die Projekte und Themen, die im Verband im Fokus standen.
Netzwerk Innovativer Massiv-bau
Ganz oben auf der Agenda stand die Holzbauoffensive des Landes Baden-Württemberg. Rund 16,6 Mio. Euro Fördergelder sollen ausgeben werden, um das Bauen mit Holz bis 2023 gezielt voranzubringen. So sollen beispielsweise öffentliche Gebäude künftig so weit wie möglich in Holz- oder Holzhybridbauweise ausgeführt werden, die Holzbauforschung gestärkt sowie die Lehre, Ausbildung und Fortbildung zum Holzbau verbessert werden. Ein erster Schritt war auch die Lockerung des Brandschutzes im Rahmen der Novellierung der Landesbauordnung zugunsten des Holzbaus. Vor dem Hintergrund, dass das Land Baden-Württemberg rund 25 % Wald besitzt und bereits im Jahr 2011 mehr als 150 Mio. Euro bei einer Umsatzrendite von fast 25 % vom Holzverkauf erzielte, verwundert diese Vorgehensweise nicht.
Die Verbände aus der Baustoffe-, Steine-Erden-Industrie wollen gegen die Bevorzugung des Holzes als vermeintlich „nachhaltigeren“ Baustoff nun verstärkt vorgehen. Dr. Lotz präsentierte im Rahmen der Versammlung Argumentationshilfen, die die Vorzüge des Baustoffs Beton aufzeigen und wissenschaftlich untermauern. Außerdem kündigte er die Gründung des Netzwerks „Innovativer Massivbau“ an.
In einem breiten Bündnis, angeführt von der Bauwirtschaft Baden-Württemberg und zahlreichen Verbänden und Kammern, wird am 25. September 2019 das „Netzwerk Innovativer Massivbau“ ins Leben gerufen. Ziel ist es, die Vorteile des Bauens mit mineralischen Baustoffen im Hinblick auf ihre Nachhaltigkeit zu untersuchen, zu erläutern, Innovationen zu entwickeln und diese auch kommunikativ auf den Weg zu bringen. Schon die Grundeigenschaften mineralischer Baustoffe und Bauprodukte, beispielsweise die deutlich längere Nutzungsdauer im Vergleich zu Leichtbaustoffen wie Holz, die Brandsicherheit, die Recyclingfähigkeit sowie die regionale Verfügbarkeit und damit kurzen Transportwege, sprechen für sich.
Durch die Mitwirkung von Baustoffforschern und den Input der Architekten- und Ingenieurkammer wird die ganze Prozesskette beteiligt sein. Engagiert dabei ist auch der Fachverband Beton- und Fertigteilwerke Baden-Württemberg mit seinem großen Branchennetzwerk.
Gründung „Deutsche Betonbauteile“
Um eine verbesserte Wahrnehmung der Branche in der Öffentlichkeit und Politik ging es bei der Gründung von „Deutsche Betonbauteile“. Acht Regionalverbände und vier bundesweite Fachorganisationen der Betonfertigteilindustrie haben sich Ende des Jahres 2018 zusammengeschlossen, um die Interessen der Branche stärker nach außen zu vertreten. Dr. Lotz informierte die Mitglieder nochmals über die Ziele und aktuellen Projekte dieser neuen gemeinsamen Plattform.
Ein wichtiges Geschäftsfeld der Tochtergesellschaft des Fach-
verbandes, der FBF Betondienst GmbH, ist die Durchführung von Kongressen und Seminaren im In- und Ausland. Dr. Ulrich Lotz berichtete über die vergangenen Veranstaltungen, allen voran über die BetonTage in Neu-Ulm, die in diesem Jahr zum 63. Mal stattfanden und über 2.200 Besucher zählten.
Strategische Partnerschaft mit Bauverlag
Nach den Erfolgen der BetonTage asia und der Zusammenarbeit mit der Messe München für die Fenestration BAU in China soll das internationale Kongressgeschäft weiter ausgebaut werden. Gemeinsam mit Michael Voss, dem neuen Eigentümer des Bauverlags, kündigte Dr. Lotz die Gründung einer neuen Kongressgesellschaft an. Erstes gemeinsames Projekt wird die Ausrichtung des Kongresses des europäischen Dachverbandes der Betonfertigteilindustrie BIBM 2020 in Kopenhagen sein. Zudem wird die Medienpartnerschaft für die BetonTage weiter fortgeführt.
Vorstand des GBF bestätigt
Auf der anschließenden Mitgliederversammlung des Güteschutzes Beton- und Fertigteilwerke Baden-Württemberg (GBF) fanden nach der Begrüßung und Einführung durch den stellvertretenden Vorsitzenden Hans-Peter Bürkle und dem Tätigkeitsbericht des Geschäftsführers Steffen Patzschke turnusgemäß Wahlen statt. Der amtierende Vorsitzende Wilfried Röser, Beton Röser GmbH + Co. KG, Obersontheim, wurde in seinem Amt bestätigt, ebenso der stellvertretende Vorsitzende Hans-Peter Bürkle, Bürkle Betonfertigteile GmbH & Co. KG, Fellbach.
Wiedergewählt wurden die Vorstandsmitglieder Thomas Aicheler, Aicheler & Braun GmbH, Tübingen; Petra Kieferle-Reuter, Bernhard Jäger Betonwerk GmbH & Co. KG, Mengen, und Johannes Klotzek Mauthe GmbH & Co. KG, Aitrach. Die beiden Rechnungsprüfer Michaela Högerle, Josef Högerle Betonwerk GmbH, und Dietmar Köster, Adolf Blatt GmbH + Co. KG, bleiben ebenfalls in ihrem Amt.
Zeit zum Netzwerken
„Verbände verbinden“, heißt es so schön; und so war es auch auf der diesjährigen Mitgliederversammlung. Nach dem offiziellen Teil boten das Abendessen im Rappenhof inmitten der Weinberge und die Führung am nächsten Morgen über die Bundesgartenschau in Heilbronn zahlreiche Gelegenheiten zum Netzwerken, alte Bekanntschaften zu pflegen und neue Kontakte zu knüpfen.
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