Mitgliederversammlungen von FBF und GBF 2022
Nach zwei Jahren coronabedingter Zwangspause fanden am 15. Juli 2022 die Mitgliederversammlungen des Fachverbandes (FBF) und Güteschutzes (GBF) Beton- und Fertigteilwerke Baden-Württemberg e. V. wieder in Präsenz statt. Die Teilnehmenden konnten sich über einen regen persönlichen Austausch in der Kurstadt Baden-Baden freuen. Das Palais Biron, ein elegantes Tagungshaus der IHK, situiert in einer alten Park-Anlage direkt an der berühmten Lichtentaler Allee, bot das passende Ambiente hierfür.
Am Vormittag tagten die Mitglieder des Güteschutzes. Der stellvertretende Vorsitzende Hans-Peter Bürkle (Bürkle Betonfertigteile, Fellbach) zeigte den aktuellen Branchenrahmen auf und freute sich, dass es dem Güteschutz gelungen ist, die Corona-Zeit mit bewährten und neuen Dienstleistungen wie Online-Seminaren gut zu bewältigen. Die Geschäftsführung, Steffen Patzschke und Dr. Ulrich Lotz, zeigte die Perspektiven für die kommende Zeit auf. Mit dem vom Bund Güteschutz entwickelten Nachhaltigkeits-Zertifizierungssystem „Nachhaltige Betonbauteile“ steht künftig ein tragfähiges System zur Verfügung, das den Branchenunternehmen einen seriösen Nachweis über ihre Nachhaltigkeitsperformance bieten kann. Aktuell läuft noch die finale Abstimmung und Freigabe mit der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB).
Im Rahmen der Regularien standen auch die Wahlen zum Vorstand auf der Agenda. Dabei wurde Petra Kieferle-Reuter (Bernhard Jäger Betonwerk, Mengen) einstimmig zur neuen Vorsitzenden gewählt. Sie bringt bereits einige Jahre Erfahrung als Vorstandsmitglied mit und löst den langjährigen Vorsitzenden Wilfried Röser (Beton Röser, Obersontheim) an der Spitze ab. Letzterer wurde von den Mitgliedern für sein langjähriges Engagement zum Ehrenvorsitzenden gewählt. Als stellvertretender Vorsitzender steht weiterhin Hans-Peter Bürkle sowie als Vorstandsmitglieder Thomas Aicheler (Aicheler und Braun, Tübingen) und Johannes Klotzek (Mauthe Beton, Aitrach) im Ehrenamt engagiert zur Seite, letzterer auch als stellvertretender Vorsitzender des Bundes Güteschutz.
Perspektiven und Dialog für Betonbauteile
Der Präsident des Fachverbandes, Friedrich Gebhart (Gisoton Baustoffwerke Gebhart & Söhne, Aichstetten), ging am Nachmittag in seiner Begrüßungsrede auf die aktuellen Rahmenbedingungen für die Baubranche ein. Corona sei zumindest gefühlt ein Stück weiter entfernt, aber die Ereignisse der letzten Monate hätten auch zu massiven Veränderungen für die Bauwirtschaft und für die Hersteller von Betonbauteilen geführt. Materialengpässe, dramatische Preissteigerungen bei Stahl, Energie, Dämmstoffen oder Zement sowie deutliche Zinssteigerungen und fehlende Förderungen würden den Bauturbo ausbremsen. Viele Projekte seinen zurückgestellt worden und eine Prognose für das laufende oder gar das kommende Jahr fiele schwer. Dem allen stehe jedoch weiterhin der sehr hohe Bedarf an Wohnraum und die dringend zu sanierende Infrastruktur wie bei Brücken oder Kanälen gegenüber. Gerade in solch unsicheren Zeiten dienten Verbände als verlängerte Werkbank. „Wir wollen für Sie als Mitglieder mit besonderem Engagement Rahmenbedingungen schaffen und beeinflussen, damit unsere Branche auch in Zukunft ein wichtiger Partner im Baugeschehen bleibt“, so der Präsident.
Martin Kronimus (Kronimus AG Beton-steinwerke, Iffezheim), FBF-Vizepräsident und Vorsitzender der Tarifkommission für den ISTE, stellte Verbesserungen im Rahmentarifvertrag für die Mitgliedsunternehmen in Aussicht.
Dr. Ulrich Lotz, Geschäftsführer des Fachverbandes, gab anschließend einen Überblick über die Verbandsarbeit und zeigte den großen Aktionsradius auf. Von der technischen Beratung, der Mitarbeit in Normungsgremien, über die zielgruppenspezifische Öffentlichkeitsarbeit, arbeitsgerichtliche Beratung bis hin zu branchespezifischen Weiterbildungsangeboten und Unterstützung der Ausbildung. Immer stärkere Bedeutung spiele die Kommunikation in den sozialen Medien. Daher habe der Fachverband sein eigenes Digitales Team samt Studio aufgebaut. Mit Posts in den einschlägigen sozialen Kanälen, Kurzvideos und Videopodcasts im Rahmen des Formats #TalkConcrete werden branchenrelevante Themen entsprechend aufbereitet und kommuniziert.
Im Vordergrund stehe aber nach wie vor die wirtschaftspolitische Arbeit. Diese werde auf europäischer, Bundes- und Landesebene gemeinsam mit vielen anderen Partnern umgesetzt. Dabei fänden Initiativen wie Solid Unit oder Impulse für den Wohnungsbau in der Politik immer mehr Gehör. „Wir haben unsere Netzwerke gefestigt und ausgebaut und bringen uns als Fachverband aktiv in die Branchenarbeit ein. Gemeinsam mit vielen anderen Partnern wollen wir die Vorfertigung und den Baustoff Beton weiter nach vorne bringen“, resümierte Dr. Lotz.
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