Offene Fassade aus Weißbeton mit Titandioxid
Mit dem Bau der neuen Filiale in Oberriet in der Ostschweiz hat die Raiffeisenbank Oberes Rheintal Mut zu innovativer Architektur bewiesen. Schon auf den ersten Blick fällt der vom Büro Carlos Martinez Architekten aus Berneck (Schweiz) entworfene Bau durch die netzartige Fassade aus feinem Weißbeton auf.
Die im ersten Stock befindliche Bankfiliale ruht auf lediglich zwei Sockeln – dem Erschließungskern und dem Drive Thru Bancomaten. Die schwerelose Wirkung wird durch die extreme Auskragung des Obergeschosses und die Verspiegelung des Bankautomaten noch verstärkt. Hergestellt wurden die Fassadenelemente von der Firma CRE Panel aus Götzis (Österreich) mit hochfestem Beton auf Basis des Hochleistungsbindemittels Dyckerhoff Flowstone weiß. Neben Glasfasern wurde auch Titandioxid beigemischt. Dieses Weißpigment fördert unter UV-Einstrahlung photokatalytische Prozesse, die organische Verunreinigungen gar nicht erst entstehen lassen bzw. wieder beseitigen. Auch Luftreinhalteeffekte werden durch Titandioxid gefördert. Dies ist in Anbetracht der durch den Drive Thru Bancomaten entstehenden Abgase besonders wünschenswert.
Schweizer Bankfiliale mit moderner Architektur
Insgesamt hat die offene Fassade eine Oberfläche von 340 m², es wurden 59 Elemente gefertigt, wovon 47 gerade und 12 gerundet sind. Jedes der Elemente wiegt ca. 1.000 kg. Die Textilbeton-Fertigteile wurden in Silikon-Sondermatrizen von der Firma Reckli aus Herne gegossen, die Oberfläche blieb schalungsglatt. Um die photokatalytischen Prozesse nicht zu mindern, verzichtete man auf einen zusätzlichen Oberflächenschutz. Baubeginn war 2018, im Sommer 2019 wurde die Bankfiliale feierlich eröffnet. Die Raiffeisenbank versteht die architektonische Gestaltung ihrer Gebäude generell als Mittel zur Kommunikation ihrer Wertvorstellungen. Sie verzichtet deshalb weitgehend auf Standardisierungen und strebt auch beim Bau der Filialen individuelle Lösungen an.