Querkrafttragfähigkeit von Wandelementen aus LAC
Leichtbeton mit haufwerksporigem Gefüge und leichtem Zuschlag wird aufgrund seiner hervorragenden Wärmedämmeigenschaften immer häufiger als Fassadenbaustoff eingesetzt. Als leichter Zuschlag dient unter anderem das natürlich vorkommende Material Bimsstein. Das porenreiche und extrem leichte Material wirkt in Verbindung mit dem haufwerksporigen Gefüge isolierend, sodass Transmissionswärmeverluste über die Gebäudehülle minimiert und die steigenden Anforderungen der Energieeinsparverordnung erfüllt werden können.
Nicht zuletzt durch den geringen Wasser- und Primärenergiebedarf bei der Herstellung gilt haufwerksporiger Leichtbeton (LAC) als nachhaltiger und ökologischer Baustoff. Auch durch seine Recyclingfähigkeit und eine gute CO2-Bilanz kann LAC einen Beitrag zum nachhaltigen Bauen leisten.
In einem durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie geförderten Forschungsprojekt zu innovativen Konstruktions- und Bemessungsregeln von vorgefertigten Wandelementen aus LAC konnten u. a. Erkenntnisse zur Querkrafttragfähigkeit gewonnen werden. Das Ziel war es, eine offene Bewehrungskonstruktion zu finden, die ohne geschlossene Bügel auskommt und das Herstellen im Walzverfahren erlaubt. Gleichzeitig sollte die Tragfähigkeit der Elemente sichergestellt werden.
Im Rahmen von theoretischen und experimentellen Untersuchungen wurde zunächst das Verbund- und Verankerungsverhalten von Bewehrungsstäben in LAC analysiert. Die gewonnenen Erkenntnisse waren die Grundlage zur Konzeption und Durchführung von Großversuchen an Wandelementen aus LAC zur Beurteilung der Querkrafttragfähigkeit. Dabei wurden sowohl Bauteile mit als auch ohne Querkraftbewehrung in einem Dreipunktbiegeversuch getestet.
In diesem Beitrag werden die Erkenntnisse des Projekts und der Bemessungsvorschlag für Wandelemente aus LAC dargestellt.