Richtig dichtmachen beim WU-Erweiterungsbau
Bei dem Anschluss neuer WU-Betonbauteile an bestehende Bauwerke müssen Bewegungen in der Fuge aufgenommen werden, die etwa durch Schwinden des Betons oder Setzungen entstehen. Dabei unterscheiden sich die örtlichen Gegebenheiten stets deutlich. Gängige Fugenabdichtungen eignen sich nicht zur wasserdichten Ausbildung des Gebäudeanschlusses. Diese können entweder nicht in die Bestandsbauteile eingebunden werden oder wegen fehlender Elastizität die auftretenden Verformungen nicht aufnehmen. Mit dem bauaufsichtlich geprüften Kunex-Klemmfugensystem von H-Bau Technik lassen sich Fugen zwischen Alt und Neu problemlos herstellen.
Durch ihr allgemeines bauaufsichtliches Prüfzeugnis (abP) gibt die Kunex-Klemmfuge allen am Bau Beteiligten Planungs- und Ausführungssicherheit. Mit diesem Verwendbarkeitsnachweis werden die Anforderungen der DAfStb-Richtlinie Wasserundurchlässige Bauwerke aus Beton erfüllt (WU-Richtlinie). Der amtlich geprüfte, im abP festgelegte Einsatzbereich gilt für Bodenfeuchte, nicht drückendes und drückendes Wasser bis 0,5 bar sowie Wasserwechselzonen. Die Kunex-Klemmfuge erfüllt die Anforderungen der Nutzungsklasse A für die Beanspruchungsklasse 1 und 2 entsprechend WU-Richtlinie. Bei Gebäudeanschlüssen lassen sich mit dem System wasserundurchlässige Bewegungsfugen mit einer Weite von bis zu 30 mm und einer resultierenden Verformung (vr) von maximal 20 mm ausbilden.
Abdichtung nach Labyrinthprinzip
Zum System zählen eine Grundierung gegen saugende Untergründe, Fugenbänder gemäß abP P-5143/478/13 der Materialprüfanstalt für das Bauwesen Braunschweig oder DIN 18541-2, Stahlprofile (Edelstahl oder verzinkt), das Injektionssystem mit Ankerstangen oder Verbundankerschrauben und ein Rohkautschukstreifen. Mittels Klemmprofil wird das Fugenband an den Bestand gepresst und zusätzlich in die neu betonierten Bauteile eingebunden, wo die Abdichtung nach dem Labyrinthprinzip erfolgt (Verlängerung des Wasserumlaufwegs mit häufigen Richtungsänderungen). Für die Qualität der Klemmfuge ist es ausschlaggebend, den Zustand der Bestandsoberfläche zu beurteilen und professionell vorzubereiten. Anschließend werden die Bohrungen für das Setzen der Ankerstangen oder Verbundankerschrauben in den Bestand eingebracht. Nach dem Anbringen von Rohkautschuk, Fugenband, Klemmschiene und Unterlegscheibe auf die Anker wird die Konstruktion mithilfe der Ankermuttern an das Gebäude geklemmt. Die Dichtwirkung ergibt sich durch flächiges Anpressen an die Betonfläche. Die Muttern werden auf das erforderliche Drehmoment von 80 Nm angezogen und nach frühestens 90 Min. noch einmal nachgezogen.
Referenzobjekt Marriot World Conference Hotel Bonn
Erfolgreich zum Einsatz kam die Kunex-Klemmfuge im Marriot-Konferenzhotel, Bonn, das im Juni 2016 eröffnete. Der Bau ist Teil des angrenzenden World Conference Centers Bonn (WCCB). Im ehemaligen Regierungsviertel und in Rheinnähe gelegen, befindet sich das Hotel in bester Lage für Meetings, Konferenzen, Events sowie Urlaubsaufenthalte und bietet entsprechende Räumlichkeiten.
Die Grundsteinlegung erfolgte im Mai 2007. Der Entwurf stammt vom Büro Yes Architecture mit Sitz in München und New York. Nachdem der koreanische Investor 2009 in Insolvenz ging, ruhte das Projekt, bis 2014 die Stadt Bonn die Bauherrschaft für den Konferenzteil übernahm und den Hotelrohbau an die Bonner DevelopVisio Projektentwicklung und Generalübernehmer GmbH verkaufte. Ab Herbst 2014 wurden der Hotelturm mit Verbindungsbau zum Konferenzzentrum sowie das Logistikgebäude fertiggestellt. Den Auftrag erhielten die Bonner Hans Blatzheim Bauunternehmung GmbH & Co. KG und das Kölner Architektur- und Ingenieurbüro GPG (Ulrich Griebel Planungsgesellschaft mbH).
Für den wasserundurchlässigen Anschluss des unterirdischen Logistikgebäudes an das vorhandene Hochhaus sorgte die Kunex-Klemmfuge. Diese überzeugte die Auftraggeber mit ihrer abP-geprüften Systemlösung. Eingesetzt wurden rund 130 m Klemmfugenband mit zugehörigen Teilen gleicher Länge, passende Verbundanker und Ankerstangen sowie Fugenbandklammern.