Maschinelles Pflastern

Verlegen im Verband leichter und zügiger

Für Steinlagen, die an den Randkanten formationsbedingt nicht bündig sind, haben moderne Verlegezangen Adapter, die die Lücken griffig ausfüllen, ohne den Zusammenhalt der Steinlage zu destabilisieren. Bei älteren und einfachen Verlegezangen, die keine Adapter haben, müssen die Lücken durch vorübergehendes Einfügen von Halbsteinen geschlossen werden. Dies ist zeitaufwändig und ineffizient. Probst hat hierfür eine maschinelle Lösung gefunden.

Betonsteine werden als Pakete mit formierten Steinlagen angeliefert. Bei bestimmten Formationen, wie z.B. beim Fischgrätverband, gibt es mit Betonsteinen keine Schwierigkeiten beim Abgreifen der Steinlagen. Die speziellen Adapter mit denen die modernen Verlegezangen bestückt werden können, halten die Steinlagen zuverlässig fest im Griff. Bei Betonsteinen, die als Pflaster mit Fischgrätmuster verlegt werden, gab es hier und da Probleme. Auch bei Klinkersteinen, die nicht immer so gleichbleibend wie Betonsteine dimensioniert sind, konnte es zu unterschiedlichem Anpressdruck der Zangen auf die Ränder der Steinlage kommen. Die Verlegtechnik-Spezialisten von Probst haben sich dieses besonderen Problems angenommen und eine Lösung entwickelt. Für die Verlegezangen aus dem Hause Probst gibt es jetzt einen speziellen Fischgrätadapter, der das Abgreifen und Verlegen von im Fischgrätmuster formierter Steinlagen sicher und zuverlässig ermöglicht.

Probst führt in seinem Geräteprogramm drei hydraulische Verlegezangentypen: die HVZ, die HVZ-uni und die HVZ Genius. Die drei Verlegezangentypen können an beliebige Trägergeräte, die Hydraulikanschlüsse haben, angehängt werden können. Als Trägergeräte kommen beispielsweise in Betracht: Hydraulikbagger, Radlader, Stapler, Ladekräne und insbesondere die beiden fahrbaren Verlegemaschinen VM 203 und VM 204 von Probst. Die HVZ ist sozusagen das Grundmuster in der Zangentypenreihe von Probst. Die HVZ-uni stellt eine Weiterentwicklung der HVZ dar. Sie ist nicht nur robuster in der Ausführung und vielseitiger in der Anwendung, sondern lässt sich auch viel einfacher auf die Steinlagen einstellen. Dazu kommt eine serienmäßige Komfortausstattung. Haupt- und Nebenspannweiten sind einfach und schnell über Skalen einstellbar. Die Nebenspannbacken lassen sich hydraulisch hochklappen, damit Steinlagen dicht an Begrenzungen (Bordsteine, Mauern u.ä.) angelegt werden können. Ohne Werkzeug lassen sich schnell Greiftiefe und Anlegerollen einstellen.

 

Die automatische Abdrückvorrichtung

Auf die automatische Abdrückvorrichtung ADV, die jede HVZ-uni serienmäßig enthält, legt man bei Probst großen Wert. Die Verlegezange hält die Steinlage fest im Griff, stützt sie auf der Verlegekante ab, gibt der Steinlage einen Schubs nach vorn und gleichzeitig schlagartig kräftigen Druck von oben. Erst nachdem die Steinlage infolge der beiden Drücke zielgenau im Planum gelandet ist,
öffnen sich die Zangenbacken. Druckausübung und
Backenlösung laufen nahezu gleichzeitig ab. Die Steinlage liegt dann im Planum wie gestempelt. Kein Stein kann abdriften oder sich verkanten. Manuelle Nacharbeiten erübrigen sich. Das fertige Pflaster besticht durch ein exakt gleichmäßiges Fugenbild. Damit erübrigt sich manuelles Nacharbeiten mittels Gummihammer.

Das Probst Topmodell für jeden Baggertyp ist die HVZ Genius. Diese spezielle Baggeranbau-Zange verfügt zusätzlich zu allen Features der HVZ-uni auch über eine hydromechanische Steuerung. Mit nur einem hydraulischen Steuerkreis und den vollautomatisch wählbaren Bewegungsabläufen der Zange ist die HVZ- Genius zum vielseitig einsetzbar.

Ein hydraulischer Drehmotor gehört ebenso zur Ausstattung dieser Zange wie eine universell passende Bagger-Aufhängevorrichtung.

Die neuen Fischgrätadapter der Probst-Verlegezangen gleichen Unebenheiten an den Rändern der Steinlagen tiefgreifend aus und machen das Verlegen von Steinlagen mit Fischgrätmuster einfacher und leichter.

 

Pflastern am Tor zur Welt

Tor zur Welt – diesen Beinamen verdankt die Hansestadt Hamburg ihrem Hafen. Vor allem in den letzten Jahren nahm der Anstieg der Containerströme rasant zu. Bis weit in das Hinterland des Hafens reichen deshalb inzwischen die Lager- und Umschlagplätze. Ende Juli dieses Jahres wurde nun eine neue rund 170.000 m² große Container-Abstellfläche fertiggestellt. Bauherr ist die Firma Euro Gate. Als Oberflächenabschluss war eine Pflasterung mit 12 cm dicken, gefasten Supra Pflastersteinen vorgegeben. Die für dieses Objekt erforderlichen Pflastersteine lieferte das Betonwerk AHE, Rinteln, Deutschland, den Auftrag zur Verlegung der insgesamt sechs Millionen Pflastersteine erhielt das erfahrene Bauunternehmen TS-Bau, Torsten Stengelmann, Bornhöved, Deutschland, über den Generalauftragnehmer Eggers, Tangstedt.

Natürlich freute man sich bei TS-Bau über den Auftrag, da jedoch die Termine für die Fertigstellung recht eng gesetzt waren, musste technisch aufgerüstet werden. Man entschied sich bei TS-Bau für die VM 204 Robotec. Diese Maschine verfügt über eine rundum mit Sicherheitsglas versehene beheizbare Fahrerkabine und erleichtert das Arbeiten im Winter. Der Maschinist muss nicht auf ‚Besonderheiten’ achten, Fehlfunktionen werden von vornherein ausgeschlossen.

Ein robustes, zuverlässiges SPS-Steuerungssystem ermöglicht dem Maschinenführer, von seinem Fahrersitz aus die Bewegungsabläufe der hydraulischen Verlegezange per Hand, halbautomatisch oder – nach Betätigung entsprechender Vorwahlschalter – vollautomatisch zu steuern. Bei Automatik- Programmierung kann der Programmablauf jederzeit geändert werden. Muss die Steinlage zum Beispiel vom Kreuzfugen- in den Läuferverband verschoben werden, geht das mit der Probst-Zange automatisch ohne Mehraufwand beim Aufnehmen der Steinlage. Ein hydraulischer Drehkopf mit einem Drehbereich von 300 Grad zwischen Ausleger und Verlegezange erleichtert die rasche und exakte Ausrichtung der Zange vom Fahrersitz aus. Eine zusätzliche Hilfskraft ist nicht erforderlich.

Was die Firma TS-Bau überzeugte und ihre Entscheidung zugunsten der VM 204 offensichtlich stark beeinflusste, ist die patente automatische Abdrückvorrichtung ADV bei der Verlegezange HVZ-uni, mit der die Verlegemaschinen von Probst ausgerüstet sind. Deshalb gibt es diese Vorrichtung in dieser speziellen Form nur bei Probst-Verlegemaschinen.

Bei guter Baustellen-Logistik können mit einer VM von Probst bis zu 1.000 m² Pflaster pro Arbeitstag verlegt werden. Dieser Leistungswert wurde auch beim Projekt „Container-Abstellfläche Hamburger Hafen“ erzielt.

Für die dortige Pflasterfläche waren verhältnismäßig breite Fugen von 8 mm vorgegeben. Im Zusammenwirken mit der ADV-Technik und den übrigen Funktionen der Verlegezange konnte diese Vorgabe präzise und ohne großen zusätzlichen Zeitaufwand erfüllt werden.

Um die 170.000 m² der Container- Abstellfläche zu pflastern, mussten rund sechs Millionen Steine mit einem Gesamtgewicht von 50.000 t verlegt werden. Wegen der besonderen Dicke der Steine wog eine Steinlage (1,1 m²) etwa 300 kg.

Die Probst-Verlegemaschine beeindruckte die Maschinisten auch immer wieder mit ihrer Geländegängigkeit und der dank doppelter Knicklenkung leichten Manövrierfähigkeit selbst auf engstem Raum. Die Hubhöhe des Auslegers von 1,6 m ermöglicht es, Steinlagen auch von zwei übereinander gestapelten Steinpaketen abzutragen. Die Maschinisten der Firma TS-Bau fanden sich ohne aufwändige Einweisung gleich auf Anhieb mit der ihnen bisher unbekannten Verlegemaschine VM 204 zurecht. Das zeigt deutlich, wie leicht und unkompliziert die Maschine zu handhaben ist und wie einfach die Einstellung der Verlegezange auf die zu verlegende Steinformation, ist.

Inzwischen verfügt die Firma TS-Bau Torsten Stengelmann über zwei Verlegemaschinen VM 204 von Probst. In drei Bauabschnitten vollendete das Unternehmen – unter Einsatz dieser beiden Maschinen – den Pflasterauftrag termingerecht und mit einem qualitativ hohen Arbeitsergebnis. Damit hat sich die Investition in diese Maschinen bereits gelohnt.

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