Werte statt schneller Gewinn

Die Welt ist nicht untergegangen. Allen Spekulationen zum Trotz starten wir in das neue Jahr 2013. Wirtschaftskrise, Finanzkrise, Eurokrise dauern an. Die Mehrheit der EU-Bürger hat sich längst daran gewöhnt – ausgenommen die Menschen in Griechenland, Spanien oder Portugal, die wirklich davon betroffen sind.

Offenbar ganz bewusst wählten die Organisatoren das Motto „Werte schaffen“ für die Anfang Februar stattfindenden 57. BetonTage in der deutschen Stadt Ulm. Denn die Krise erfasst auch die Bauindustrie: Einerseits als betroffene Branche – die Umsätze in den meisten EU-Ländern gingen empfindlich zurück. Andererseits, so scheint es, als Mitverursacher – die Spekulation mit neu gebauten Immobilien trug in den USA und Spanien erst zur Entstehung der Krise bei.

Das Motto „Werte schaffen“ lässt mehrere Interpretationen zu: Es kann bedeuten, dass zukünftig wieder mehr Wert auf Qualität gelegt und höherwertig gebaut wird. Der Hersteller, der in vielen EU-Ländern vom Immer-billiger-Trend an den Rand des Bankrotts getrieben wird, kann dann womöglich wieder angemessene Preise erzielen. Für den Immobilien-Käufer liegen die Vorteile ebenfalls auf der Hand: Qualitativ hochwertige Gebäude sind länger nutzbar, der Wertverlust ist geringer.

Vor allem aber hat das Motto eine ethische Dimension. Es bedeutet, dass nachhaltig und umweltverträglich gebaut werden muss. Die Verbesserung der Öko-Bilanz der verschiedenen Baustoffe gehört in diesen Kontext, ebenso wie Rückbau, Trennung und Wiederverwendung der Materialien. Das Programm der 57. BetonTage gibt einen umfassenden Überblick über die Bemühungen der Fertigteilindustrie, hochwertige, nachhaltige und umweltverträgliche Baustoffe und Anwendungen zu entwickeln.

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