Megaprojekt „Maya-Zug“ mit Betonfertigteilen
Hauptziel des „Maya-Zugs“ ist es, Zeitaufwand und Kosten beim Waren- und Personentransport sowie im Touristenverkehr auf der mexikanischen Halbinsel Yucatán zu reduzieren. Hierfür werden rund 1.525 km Eisenbahnschienen gebaut, die die Bundesstaaten Tabasco, Chiapas, Campeche, Yucatán und Quintana Roo durchqueren und dabei der Entwicklung der Region und der Lebensqualität der Bewohner zugutekommen. Darüber hinaus sind 59 Bahnstationen für den „Maya-Zug“ vorgesehen.
Das Firmenkonsortium unter der Leitung von Bombardier Transportation Mexico wurde mit der internationalen öffentlichen Ausschreibung zum Erwerb des Eisenbahnsystems mit 42 Zügen und der elektromechanischen Ausrüstung beauftragt. Hierbei ist insbesondere auch hervorzuheben, dass die Betonfertigteiltechnologie im Hinblick auf Kosten und Termintreue bei der Lieferung der verschiedenen Streckenabschnitte, entsprechend dem Bauablaufplan, eine wesentliche Rolle bei der Durchführung eines der größten Projekte in der mexikanischen Geschichte des Schienenverkehrs spielt. Tatsächlich besteht ein Großteil der Infrastruktur aus Fertigteilen, wie beispielsweise die Bahnschwellen, Schutzplanken (Typ New Jersey Separators), Querentwässerungsrinnen mit Rechteckrohren und Träger zum Bau der Viadukte.
In Anbetracht der großen Entfernungen von einer Station zur nächsten wurden mehrere Fertigteil-Produktionsanlagen entlang der Maya-Zugstrecke errichtet, um damit die Kosten für Logistik und die Fahrzeit zwischen den Werken und den Einsatzorten zu verringern.
Betonfertigteilträger und -schwellen
Das erste und wichtigste Fertigteilwerk, das für dieses Projekt gebaut wurde, gehört zum ICA-Konsortium und wird die Herstellung der verschiedenen Betonelemente für das Bauwerk des „Maya-Zugs“ in Abschnitt 4 – von Izamal nach Cancun – übernehmen. Neben den Trägern für die Brückenbauwerke mit etwa 640 Bauteilen, ist dieses Werk ebenfalls mit der Herstellung der Mittelleitplanken vom Typ New Jersey beauftragt, die zur Trennung der vier Fahrbahnen der neuen 200 km langen Schnellstraße Mérida-Cancn dienen, die parallel zum „Maya-Zug“ verläuft. Die Fertigungslinie für die Mittelleitplanken umfasst 80 Schalungen, die auf acht 60 m lange Bahnen aufgeteilt sind, was einem Ausstoß von 160 Stück pro Schicht entspricht. Für den „Maya-Zug“ werden insgesamt 24 Viadukte mit Betonfertigteilträgern gebaut. Das zweitgrößte Werk befindet sich in der Stadt El Trinufo, in dem 300 Beschäftigte in drei Schichten von je acht Stunden arbeiten, um 1.800 Bahnschwellen pro Tag zu produzieren. Hier beginnt der Arbeitsablauf mit dem Reinigen der Formen, die Einheit geht dann nacheinander zum Spannbereich und anschließend zum Betonieren, um dann 14 Stunden lang auszuhärten.
Das zweite Fertigteilwerk befindet sich in der Stadt Umán, das ebenfalls bereits die Produktion von Bahnschwellen unter strengen Qualitätskontrollen mit einer Tageskapazität von 2.600 Stück aufgenommen hat. Ein drittes Werk befindet sich in Calkiní (Campeche), wo neben den Bahnschwellen die Rechteckrohre für den Bau der Querentwässerung in der Ortschaft Poxilá hergestellt werden. Nach letzten offiziellen Angaben wurde Ende Juni insgesamt ein Baufortschritt von 40 % der Arbeiten für den „Maya-Zug“ erreicht. In Abschnitt 1 läuft die Fertigung der Schienen und Schwellen im Werk El Triunfo, in Abschnitt 2 in Höhe von Uayamón machen Bau und Errichtung der verschiedenen Viadukte weitere Fortschritte, die auch dem Schutz des Ökosystems in diesem Bereich dienen werden. Gleichzeitig schreiten auch die Arbeiten der Querentwässerung voran, um so mögliche Überschwemmungen auf der Straße während der saisonalen Regenzeit zu vermeiden. Schließlich gehen auch in Abschnitt 4 die Arbeiten an dem Kreuzungspunkt in Pisté/Yucatán an einer wichtigen Überquerung für Fahrzeuge voran, um die Durchfahrt der Bahn gemäß des Projektes zu gewährleisten.
Text: Mauro Nogarín