Wiederaufarbeitung versus Neuanschaffung von Mischer-Verschleißteilen
Neben dem Klimawandel und der digitalen Transformation wird nachhaltiges Handeln als eine der größten Herausforderungen unserer Zeit angesehen. Dabei ist die Definition von Nachhaltigkeit mitnichten so klar, wie man annehmen könnte. Gängig ist die Maxime, die Ressourcen der Erde so zu nutzen, dass auch zukünftige Generationen ihre Bedürfnisse befriedigen können. Daraus ergeben sich soziale, ökonomische und ökologische Auswirkungen, die den Verbrauch oder die Schonung von Ressourcen in direkter und indirekter Art und Weise berühren. Diese Effekte sind vielfältiger Natur, genauso wie die Aufbereitung von Beton.
Hierbei werden bis heute unterschiedliche Prinzipien verfolgt und demzufolge verschiedene Mischertypen eingesetzt – statische Mischer und dynamische Freifall- oder Zwangsmischer, darunter horizontale Ein-/ Doppelwellen-Mischer, sowie vertikale Mischer mit oder ohne drehenden Behälter, usw. Je anspruchsvoller das Endprodukt ist, desto höher die Anforderungen an die Mischanlagen, insbesondere das Wirblerwerkzeug. Die Leonhard Moll Betonwerke setzen auf Mischer mit vertikal gelagerten Mischwerkzeugen. Doch die stark verschleißbeanspruchten Komponenten wie Mischflügel und Bodenwerkzeuge oder auch Werkzeugträgerscheiben von konventionellen Systemen werden nicht immer neu angeschafft, sondern ressourcenschonend wiederaufgearbeitet.
Lohnenswert nicht nur der Umwelt zuliebe
In Hannover bereitet das Betonwerk Leonhard Moll ihren Bahnschwellen-Spannbeton in zwei schrägstehenden Intensivmischern mit Hilfe konventioneller Sternwirbler auf (Abb. 2). Für eine möglichst hohe Standzeit ist dieser mit Hartmetallplättchen vor Verschleiß geschützt. Die Herstellung der Verschleißteile ist meist sehr aufwändig und mit einem hohen Wärme-/Energieeintrag verbunden – eine Wiederaufarbeitung der verschlissenen Komponenten ist in jedem Fall lohnenswert, nicht nur der Umwelt zuliebe. „Da die Ressourcen nicht unerschöpflich sind, nutzen wir schon seit mehreren Jahren die Möglichkeit der Aufarbeitung unserer Wirblerwerkzeuge“, so der langjährige Instandhaltungsleiter Matthias Schmischke von Leonhard Moll.
An den modernen Produktionsstandorten Hannover (Abb. 1), München, Biebesheim und Laußig bei Leipzig entstehen anspruchsvolle Produkte für den innovativen Fahrweg wie z. B. umweltverträgliche Rasengleissysteme, 3-Schienenschwellen und die Zwillingsschwelle ZSX. Seit der Patentanmeldung 1937 hat Leonhard Moll sein Produktportfolio bis zur Längsschwelle ausgeweitet – hierbei ist das Unternehmen laut eigenen Angaben nach wie vor alleiniger Hersteller. Mit zwei Linien im Werk Hannover verfügen sie über eine Fertigungskapazität von rund 300.000 Spannbetonschwellen pro Jahr, über eine Million sind es für die gesamte Unternehmensgruppe.
Bei derartiger Auslastung sind intakte Maschinen und Anlagen Bedingung. Moll setzt bei den Ersatz- und Verschleißteilen auf den Wiederaufarbeitungsservice von Krauskopf. Sobald die Werkzeuge wie Mischflügel, Bodenwerkzeuge und auch Werkzeugträgerscheiben gewechselt werden, erfolgt deren Versand in den Odenwald zur Aufarbeitung (Abb. 3). Fachkräfte der Krauskopf Maschinentechnik GmbH & Co. KG prüfen die Teile auf hinreichend Grundträgermaterial, sodass eine problemlose Wiederaufarbeitung gewährleistet werden kann. Im Anschluss werden die verschlissenen Hartmetalle fachgerecht abgelötet, durch neue ersetzt und wieder geglättet (Abb. 4).
Aufbereiten von Spannbeton im Hause Leonhard Moll
Im Vergleich zur Neuanschaffung der Verschleißteile bietet das Aufarbeiten der Komponenten für Leonhard Moll eine Einsparung in Höhe von ca. 10.000 Euro pro Wirbler und Jahr. Für Schmischke ein absolut zufriedenstellendes Preis-Leistungsverhältnis. „Mit wiederaufgearbeiteten Werkzeugen erlangen wir in der Regel die gleichen Standzeiten, wie mit Neuteilen – warum sollten wir diese Chance auf Nachhaltigkeit in ökologischer und ökonomischer Hinsicht dann nicht nutzen?“
Bei rechtzeitigem Wechsel der Werkzeuge ist eine Aufarbeitung mehrmals möglich; bei Leonhard Moll bis zu fünf Mal, bevor eine Neuanschaffung erforderlich wird. In Verbindung mit dem Einsatz eines TuneMixx-Systems entfallen darüber hinaus auch noch personalintensive Wechsel, Montagezeiten und kostspielige Produktionsstillstände. Doch das Prinzip der Wiederaufarbeitung gilt nicht nur für Hartmetall bestückte oder gepanzerte Mischwerkzeuge, sondern auch für andere produktberührte Bauteile und die Reparatur sowie die Generalüberholung von Wirbler- und Mischsternlagerungen, Entleerverschlüssen, Friktionsantrieben und weiteren Komponenten bis hin zu kompletten Mischern (Abb. 5).
Der „grüne Fußabdruck“ ist inzwischen für viele Anlagenbetreiber, auch in anderen Industrien wie Glas, Keramik/Feuerfest und Gießerei, ein ganz wesentlicher Grund für den Wiederaufarbeitungs-, Reparatur- und Generalüberholungsservice von Krauskopf.
Das 2013 gegründete Maschinenbauunternehmen Krauskopf Maschinentechnik GmbH & Co. KG entwickelt, fertigt und vertreibt am Standort Buchen im Odenwald Mischwerkzeugsysteme, Ersatz- und Verschleißteile sowie individuelle Verschleißschutzlösungen für unterschiedliche Mischer-Fabrikate und -typen. Die Generalüberholung von Gebrauchtmischern und die Wiederaufarbeitung bzw. Reparatur von Mischwerkzeugen und Mischer-Anlagenkomponenten gehört mitunter ebenso zum Leistungsspektrum, wie der Montage- und Inspektionsservice, und die verfahrenstechnische Beratung vor Ort.
Text: Dipl.-Ing. (FH) Gerhard Krauskopf
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