Bahnschwellenwerk mit neuer Mischtechnik ausgerüstet
Die Leonhard Moll Betonwerke GmbH & Co KG, München, sind ein führender Hersteller von vorgespannten Gleis- und Weichenschwellen für das Schienennetz der Deutschen Bahn, mit einer Fertigungskapazität in Deutschland von mehr als einer Million Spannbetonschwellen pro Jahr. Eirich-Mischtechnik ist bereits in mehreren Standorten im Einsatz. Jetzt wurde ein komplett neues Fertigungswerk am Standort Biebesheim errichtet, bei dem Leonhard Moll sich wieder für Mischtechnik von Eirich entschieden hat.
Schwellen haben die Aufgabe, die Schienen zu tragen und den Druck der Achslasten über die Bettung an den Unterbau weiterzugeben. Bestanden diese anfangs aus Holz oder Stahl, haben sich seit Mitte des letzten Jahrhunderts Schwellen aus Stahlbeton durchgesetzt. Die Gründe dafür waren unter anderem: Das deutlich höhere Gewicht ergibt eine festere und ruhigere Gleislage und damit eine Verminderung der Unterhaltungskosten. Der Laufwiderstand der Züge ist geringer, Gleisverwerfungen durch Wärmespannungen werden vermindert und das Fahrgeräusch ist niedriger als bei Holz- oder Stahlschwellen.
Austausch alter Schwellen sowie Streckenneubau und -überarbeitungen bringen einen steten Bedarf an neuen Betonschwellen. Die Schwellen müssen dabei strengen Qualitätsanforderungen genügen. In der Folge muss der verwendete Beton optimal aufbereitet sein.
Weiterentwicklung des Ringtrog- und Planetenmischers
Die neue Produktionsanlage arbeitet mit dem Frühausschalverfahren, also mit relativ trockenen Mischungen. Herkömmliche Mischtechnik ist hier meist überfordert. Insbesondere bei erdfeuchten und trockenen Betonen zeigen sich die Stärken der Eirich-Mischtechnik. Als Weiterentwicklung des Ringtrog- und Planetenmischers sind systembedingt höhere Werkzeuggeschwindigkeiten möglich, die ein Höchstmaß an Scherkräften in die Mischung einbringen. So wird eine bessere Zement- und Feuchteverteilung bewirkt sowie eine hohe Gleichmäßigkeit des Frischbetons. Dies sichert ein gleichmäßiges Einbringen in die Form und eine hohe Standfestigkeit beim unmittelbar folgenden Ausschalen.
Der Auftrag an Eirich umfasste eine komplette Mischanlage mit Flachaufgeber und Doppelgurt-Senkrechtförderer, Rohstoffsilos für sechs Zuschlagstoffe und drei Zemente, Stahlbau für zwei autarke Mischlinien mit Eirich-Intensivmischern vom Typ RV19 mit einer Füllmenge von 1.500 l sowie einer Eirich-Anlagensteuerung. Bis auf die Beschickung wurde die gesamte Anlage in die bauseitige Produktionshalle integriert und ist von außen „unsichtbar“. Aufgrund der schwierigen Grundwasserverhältnisse wurde ein Anlagenkonzept ohne Tiefgründung umgesetzt, d.h. es war keine Bunkergrube notwendig.
Hervorragende Zusammenarbeit betont
Beide Partner betonen die hervorragende Zusammenarbeit vor und während der Bauphase. „Wichtig bei der Entscheidung für einen Lieferanten der Mischanlage waren für uns neben der Einhaltung der Qualitätsanforderungen an den Beton natürlich die kurzen Mischzeiten, die diese Hochleistungsmischer ermöglichen, aber auch die Zusammenarbeit mit einem Partner, mit dem wir bereits einschlägige positive Erfahrungen gemacht haben.“ sagt Pierre Paulin, Technischer Leiter bei
Leonhard Moll. Hierzu ergänzt Uwe Schnitzler, Leiter Mechanisches Engineering bei Eirich: „Besonders angenehm war die pragmatische lösungsorientierte Teamarbeit auf der Projektleiterebene, was letztlich zu einer pünktlichen Inbetriebnahme und Übergabe der Anlage an Leonhard Moll geführt hat.“
Im neuen Werk Biebesheim kann Leonhard Moll in der ersten Ausbaustufe bis zu 400.000 Schwellen jährlich produzieren. Die Produktion startete im Herbst 2017 und läuft seitdem zur großen Zufriedenheit.
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