Einfach (um)bauen

Die Komplexität hat im Bauen in den letzten Dekaden stetig zugenommen. Dies führt zwangsläufig zu höheren Baukosten, zu Fehlern und einem hohen Aufwand in Unterhalt, Wartung und Instandhaltung. Vor allem letzteres wird in der Planung häufig unterschätzt. Ein hoher Installationsgrad führt meist zu einem erhöhten Energieverbrauch und Komforteinbußen (Performance Gap). Beispiele wie das Forschungsprojekt „Einfach bauen“ der TU München zeigen, wie man sich der Spirale entziehen kann.

Low-Tech bzw. einfach bauen folgt keinem Leitfaden, sondern beschreibt eine planerische und gestalterische Haltung. Ziel ist die Schaffung guter Aufenthaltsqualität mit architektonischen Mitteln, sodass technische Installationen bei Bedarf unterstützend wirken. Dabei geht es nicht um einen dogmatischen Verzicht auf Technik; Low-Tech heißt nicht No-Tech. Vielmehr geht es um einen Paradigmenwechsel. Ansätze für eine Reduzierung der technischen Ausstattung sind vielfältig und wurden in zahlreichen Gebäuden erfolgreich realisiert. Die derzeitige Normung ist so ausbalanciert, dass Low-Tech-Ansätze realisierbar sind. So ist der sommerliche Wärmeschutz in mehreren Normen geregelt; die adaptiven Komfortstandards lassen ein breites Komfortspektrum zu, was i. d. R. mit thermisch und hygrisch wirksamen Materialien erzielbar ist.

Thermischer, akustischer und visueller Komfort sowie Luftqualität lassen sich durch bauliche Maßnahmen, Gestaltung und Materialität beeinflussen und auf ein Maß heben, das es ermöglicht, technische Installationen zu minimieren oder im Idealfall wegzulassen. Dieser Ansatz nimmt Einfluss auf die architektonische Gestaltung und nimmt ggf. den Nutzer in die Pflicht. Gleichzeitig entstehen Gebäude, die robust auf Veränderungen – z. B. durch Witterung oder Nutzer*innen – reagieren. Wie unterschiedliche Forschungsprojekte zeigen, führt dies in aller Regel zu einer höheren Nutzerzufriedenheit.

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