Modernes skulpturales Design mit UHPC in Kaunas (Litauen)
In Kaunas, der zweitgrößten Stadt Litauens, direkt am Fluss Njemen, wurde ein sehr modernes, nachhaltiges Bauwerk realisiert – mit dem Spezialbindemittel Nanodur von Dyckerhoff. Sein Name: Magnum Business Center.
Das Gebäude wurde von den Architekten UAB „Archas“ als „Stadt in der Stadt“ konzipiert. Es besteht aus zwei Türmen mit etwa 1.700 Büros, die zwölf bzw. acht Stockwerke hoch sind. Die Türme sind durch Gewerbeflächen in den unteren Etagen miteinander verbunden, und auf der Verbindungsbrücke befinden sich mehrere Dachterrassen. Darüber hinaus gibt es einen Fahrradabstellplatz mit Duschen und Umkleideräumen, Ladestationen für Elektroautos, eine zweigeschossige Tiefgarage sowie Parkmöglichkeiten auf der Straße. Ein flexibler Konferenzraum, der für verschiedene Veranstaltungen geeignet ist, macht das Magnum Business Center zu einem universellen Standort. Das gesamte Gebäude wird von einem mit erneuerbaren Energien betriebenen Stromnetz gesteuert, das für die einzelnen Bereiche das geeignetste Mikroklima wählt, indem es die Wärme und die sparsame LED-Beleuchtung automatisch anpasst. Mit seinem Erscheinungsbild fügt sich das Magnum Business Center perfekt in das bestehende Stadtbild ein und integriert sich wunderbar in die vorhandene Bebauungsstruktur.
Für die Fassade (ca. 2.600 m²) und den Innenraum (ca. 300 m²) wurden individuell strukturierte, organisch wirkende Platten aus Ultrahochleistungsbeton (UHPC) verwendet. Außen werden diese mit einer strahlenden Glasfassade und im Innenbereich mit in Ortbetonbauweise gefertigten Sichtbetonelementen kombiniert. Hersteller der Platten ist Hibeton, ein einheimisches Unternehmen, das sich auf Betonfertigteile aus ultrahochfestem Faserbeton für Fassaden, Innenräume sowie 3D-Betonelemente spezialisiert hat.
Niedriger CO2-Fußabdruck der UHPC-Fassaden
Die Fassadenelemente haben eine Größe von bis zu 1,50 x 4,20 m. Im Innenbereich wurden strukturierte Platten mit einer Größe von bis zu 1,40 x 3,80 m verbaut. Alle Elemente, innen wie außen, haben eine maximale Dicke von 28 mm und eine Strukturtiefe von 4 mm. Für die Herstellung der Platten wurden eigens für das Projekt strukturierte Schalungen entworfen und aus Polypropylenplatten mit Hilfe von CNC-Technik angefertigt. Neben Sand (maximale Korngröße 0-2 mm), Pigmenten zur Einfärbung und verschiedenen anderen Zusatzmitteln wurde für die Herstellung der Platten das Spezialbindemittel Dyckerhoff Nanodur Compound 5941 weiss verwendet. Diese Bindemittelvormischung eignet sich hervorragend, um schlanke Betonelemente in individuellen Formen herzustellen, die hohe Stabilitätsanforderungen erfüllen. Um eine intensivere Farbe zu erzielen, wurden die Plattenoberflächen zusätzlich mit einer Lithium- und Kaliumsilikatmischung mit schwarzen Pigmenten behandelt. Anstelle einer wasserabweisenden Beschichtung – wie bei den Fassadenplatten – wurden die Platten im Innenbereich mit drei Schichten eines transparenten Zweikomponenten-Polyurethans auf Wasserbasis überzogen.
Da mit UHPC sehr geringe Bauteildicken – in diesem Fall nur 28 mm – möglich sind, ist der CO2-Fußabdruck von UHPC-Fassaden deutlich niedriger als der von Fassaden aus Normalbeton. Das geringere Plattengewicht reduziert in der Regel auch die CO2-Emissionen für Transport und Kranarbeiten. Der Hersteller Hibeton erklärt: „Unser Motto und unsere Philosophie sind asketische Exzellenz. Das bedeutet, wertvolle, haltbare und langlebige Produkte herzustellen und UHPC ist das perfekte Material dafür. So trägt UHPC dazu bei, dass dieses Gebäude nachhaltig und umweltfreundlich ist.“ Nicht zuletzt wurde der Transportbeton für das Gebäude nach dem Konzept des Urban Mining zum Teil aus Betonbruch vom Abriss eines nicht fertiggestellten Hotels produziert, das mehr als 30 Jahre an gleicher Stelle gestanden hatte. Alles in allem ist das Magnum Business Center eines der größten Geschäftszentren der Energieeffizienzklasse A+ in Kaunas, das insbesondere hinsichtlich seiner nachhaltigen Ausrichtung moderne technische Lösungen und Innovationen bietet.
Das deutsche Beratungs- und Ingenieurbüro Durcrete, langjähriger Technologiepartner von Dyckerhoff und erfahren in der Anwendung von UHPC mit Nanodur Compound 5941, unterstützte den Hersteller in allen Bauphasen.
