RCPA: Australischer Betonrohrhersteller

RCPA verfolgt das Ziel, Lieferant erster Wahl sowie führend im Markt für Entwässerungsrohre und dazugehörende Fertigteilprodukte zu sein. Die Unternehmensleitlinien werden als „FIRST“ (Family, Inclusiveness & Innovation, Responsible & Results, Safety & Sustainability and Technically Excellent) kommuniziert, und stehen für Familie, Inklusion & Innovation, Resultate & Verantwortung, Sicherheit & Nachhaltigkeit und technische Spitzenleistung.

Die Historie

Im Jahr 1995 wurde das Herstellungsverfahren zur vertikalen Betonrohrfertigung in Australien eingeführt und für die Produktion von Stahlbetonrohren auf den australischen Markt angepasst. Nach einer Expansionsphase ging aus dem Zusammenschluss der Unternehmen Reinforced Concrete Pipes (RCP) und Australasian Pipeline & Pre-Cast (APP) im Jahr 2009 die Firma Reinforced Concrete Pipes Australia Pty Ltd (RCPA) hervor. Aus der Fusion entwickelte sich der einzige nationale Hersteller von Stahlbetonrohren, die im vertikalen Guss im alleinigen australischen Besitz produziert werden.

Im Jahr 2015 übernahm RCPA die Faserbetonrohrsparte von James Hardie. Mit der Erweiterung der Produktpalette durch die heute als „FRCPipes“ bekannten Faserbetonrohre verfügt RCPA landesweit über ein nach eigenen Angaben einzigartiges Produktprogramm, das eine Reihe von speziellen Entwässerungssystemen umfasst.

RCPA hat Werke in Sydney, Melbourne, Brisbane und Perth und unterhält Partnerschaften mit führenden lokalen Fertigteilherstellern im Bausektor in Adelaide, Canberra, Tasmanien und Darwin. Bei RCPA konzentriert man sich darauf, die Produkte und Dienstleistungen auf individuelle Kundenbedürfnisse zuzuschneiden, egal ob groß oder klein. Das Engagement, die Erwartungen dabei noch zu übertreffen, ist für den Erfolg von RCPA von größter Bedeutung.

Leistungsfähigkeit

Service gehört zur DNA von RCPA. Von den RCPA-Mitarbeitern bis hin zur Technologie und den Arbeitsabläufen bei RCPA ist das Unternehmen fest davon überzeugt, dass man die Kunden wie kein anderer bedienen kann. Für Herstellungsprozesse werden Verfahren eingesetzt, die es ermöglichen, verlässliche Qualitätsprodukte in kürzester Zeit herzustellen, um so die Kunden und deren Projekte erfolgreich zu unterstützen.

Konformität geht mit allen Prozessen Hand in Hand. RCPA unterhält ein nach ISO9001 zertifiziertes QMS und betreibt ein striktes HSE-Programm mit Fokus auf Gesundheit und Sicherheit der Mitarbeiter. Bei Konstruktion und Herstellung der Produkte ist es erforderlich, dass lokale, bundesstaatliche und nationale Bestimmungen, Standards und Vorgaben eingehalten werden.

  RCPA verfügt über Kapazitäten zur kundespezifischen Konstruktion, Produktion und Lieferung von:

Rohren,

Entwässerungssystemen,

Rahmenelementen,

Betonfertigteilen,

Betonstützen.

Das Verfahren

Bei dem von RCPA angewandten Fertigungsverfahren für Betonrohre im vertikalen Guss wird zunächst ein Korb in die Stahlschalung eingesetzt. Die bestückte Schalung wird auf einen Drehtisch gestellt und unterhalb des bidirektionalen Verdichtungskopfes positioniert. Zur direkten Beschickung der Rohrfertigungsanlage erfolgt die Betonmischung vor Ort. Gegenläufige Rollenköpfe sowie Stahlglätter sorgen für die Betonverdichtung sowie eine exakte und glatte Bohrung in hochwertiger Oberflächenqualität. Hierzu wird die Verdichtung kontinuierlich auf Gleichmäßigkeit überwacht.

Korbpositionierer sorgen für  die korrekte Ausrichtung des Bewehrungskorbs im Rohrmantel. Jedes Spitzende wird mit dem gleichen maschinell bearbeiteten Formteil hergestellt, um so identische Spitzenden sicherzustellen. Das einteilige Formteil löst die herkömmlichen Probleme mit rauem Verguss an den Fugen. Nach dem Gießen wird das Rohr sofort entschalt und auf dem Boden abgestellt. Nach der Aushärtung werden die Rohre überprüft, markiert und zum Lagerplatz gebracht.

Stahlbewehrung

Die Stahlbetonrohre von RCPA übertreffen die marktüblichen Standards. Die dünnwandigen Betonrohre in Australien lassen wenig Spielraum für Fehler hinsichtlich der erforderlichen Betondeckung, daher ist die Wandstärke bei RCPA bewusst so konzipiert, dass sie mehr als ausreichende Betondeckung bietet. Die Wandstärke der RCPA-Rohre wurde bewusst auch so ausgelegt, dass der Stahl um mehr als die nach AS 4058 geforderten 10 mm abgedeckt wird. Dies sorgt für höheren Stahlschutz und damit längere Dauerhaftigkeit der Rohre.

Ein durchgehend geschweißter Bewehrungskorb (einschließlich Muffe und Spitzende) wird mit geringen Toleranzen gefertigt. Die Betondeckung wird mit Hilfe von pneumatischen Korbpositioniern exakt eingehalten und damit der Bedarf an Plastik-/Stahl-Abstandhaltern minimiert. Zum Nachweis der Betondeckung werden die Rohre routinemäßig physikalisch sowie mit einem Messgerät geprüft.

Hochtechnologische Maschinen

Während der Covid-Pandemie im Jahr 2021 entschloss sich RCPA, in eine neue schlüsselfertige Betonmischanlage zu investieren, mit der die Produktion von Betonrohren strikten Qualitätskontrollen in einer stark kontrollierten Umgebung unterliegt und unter strengen Produktionsrichtlinien und Prüfbestimmungen erfolgt.

Im Laufe der Jahre haben die erheblichen Investitionen von RCPA in hochtechnologische Maschinen das Unternehmen zu einem alternativen bedeutenden Lieferanten zu den Hersteller gemacht, die herkömmliche Schleuderbetonrohr- und Fertigteilproduktion in Australien einsetzen. Durch das ständige Streben nach innovativen Produkten und Prozessen hat RCPA nicht nur viele effiziente Methoden der Trockenguss-Fertigung eingeführt, sondern auch die Umweltbelastung minimiert und den Energiebedarf in seinen Werken in ganz Australien gesenkt. Ein schnellerer, flexiblerer und effizienter Fertigungsprozess ermöglicht es RCPA, kürzere Lieferzeiten und einen sehr reaktionsschnellen Kundendienst anzubieten.

Verbesserung beim Beton und in Yatala

RCPA stellte den Beton in einer vollautomatischen Betonmischanlage her, die über erstklassige Feuchtemesstechnik und Korrekturtechnologie verfügt. Hiermit wird gleichmäßiger Beton auf höchstem Niveau gewährleistet und ein Produkt, das extrem dauerhaft ist. Die Betonmischung ist speziell auf das Verfahren eingestellt und hat einen sehr geringen Wasserzementwert, was auch als erdfeuchter Beton bezeichnet wird, und ermöglicht die sofortige Entschalung. Die Testergebnisse weisen typische Druckfestigkeiten von über 50 MPa auf. Üblicherweise wird ein Universalzement eingesetzt, wobei Spezialzemente auch bei Bedarf für bestimmte Anwendungen eingesetzt werden können.

Die Modernisierung der Betonmischanlage im Werk Yatala ist das Ergebnis eines erfolgreichen technischen Planungsprojekts der technischen Abteilungen von RCPA und MCT, bei dem:

neue Anlagentechnik in bestehende Anlagenteile integriert wurde;

eine sehr begrenzte Standfläche perfekt ausgenutzt wurde;

die Herausforderung beim Aufbau mit begrenztem Platzangebot gemeistert wurde.

Die Konstruktion ermöglicht die Wiederverwendung des vorhandenen überfahrbaren Aufnahmebunkers mit einer Kapazität von 30 m³, in den die Lastwagen das Material entladen, das dann über ein neues Beschickungsband in die Zuschlagstoffbehälter gelangt. Zur Beschickung der bestehenden 30 Jahre alten Betonmischanlage und den neuen von MCT gelieferten Zuschlagstoffbehältern dient eine spezielle Umlenkeinrichtung am Ende des Bandes.

Die Rohstoffe werden dann über ein reversierbares Förderband auf die entsprechenden Kammern verteilt, wobei alle genannten Funktionen über das MCT-System zur Zuschlagstoffbeschickung bedient werden, das unabhängig von der eigentlichen Anlagensteuerung läuft.

Von vier Zuschlagstoffbehältern mit einem Fassungsvermögen von jeweils 40 m³ – insgesamt 160 m³ – werden die Rohstoffe aufgenommen und von Lasersensoren überwacht, um sowohl die genauen Mengen der verbrauchten Materialien zu überprüfen als auch die ordnungsgemäße Übergabe beim Befüllen über die Zuschlagstoffbeschickung sicherzustellen.

Sobald eine Mischung abgerufen wird, werden die Zuschläge über die Zuschlagstoff-Dosierwaage von MCT zusammengestellt und an das Aufzugsystem übergeben. Die hohe Genauigkeit bei der Zuschlagstoffdosierung wird durch Austragsbänder anstelle von Klappen gewährleistet: durch die Bänder ist der konstante Materialfluss bei hoher Genauigkeit immer gleichmäßig.

Anschließend gelangen die Rohstoffe über das Aufzugsystem zum Planetenmischer 3000/2000, der das Werk über zwei Schrägförderer mit Beton versorgt; für einfachen Austrag von Waschwasser und Fehlchargen sorgt eine dritte Klappe am Mischer. Auf der Mischerbühne befinden sich die üblichen Komponenten, wie beispielsweise für die Zementverwiegung, die Wasserverteilung, Zusatzmittel und Staubabsaugung. Der Zement gelangt aus drei jeweils 80-Tonnen-Silos zur Mischanlage.

Die Reinigung des Mischers erfolgt mittels der von MCT selbst entwickelten Waschköpfe, wobei das gesamte Waschwasser und die Reststoffe unterhalb der Anlage aufgefangen und getrennt werden; das Wasser wird anschließend vollständig in die Anlage zurückgeführt und auch die Reststoffe können recycelt werden.

Warum RCPA-Rohre?

Neil Kingan, Geschäftsführer im Bereich Capital Projects & Assets bestätigt: „Technologie ist der Kern unseres Geschäfts und ermöglicht uns, Erfahrungswerte zu liefern, die Sie sonst nirgendwo bekommt. RCPA war Vorreiter im vertikalen Trockenguss von Stahlbetonrohren in Australien und heute sind wir der einzige Lieferant, der diesen Produktbereich im ganzen Land anbietet.“

Jesse Jackson, Ingenieur im Bereich Capital Projects & Assets, dazu weiter: „Unsere Technologie für Fertigteilprodukte und deren Sortiment wächst ständig weiter, womit wir unseren Kunden eine breite Palette an Optionen für Rahmenelemente, Gruben, Stirnwände und dazugehörige Produkte anbieten können.“

Leuchtturmprojekt für MCT in Australien

Gabriele Falchetti, Vizepräsident für Geschäftsentwicklung bei MCT Italy, betonte: „Um den strengen Anforderungen bei diesem Projekt zu entsprechen, wird der besonders hochwertige Beton von RCPA aus einer eigens dafür konzipierten Fertigbeton-Mischanlage im Werk Yatala geliefert. MCT Italy ist erfreut darüber, für den Aufbau eines dauerhaften Erbes ausgewählt worden zu sein, mit dem die Entwicklung von Queensland unterstützt wird, wirtschaftliche Möglichkeiten zu schaffen und damit das tägliche Leben vieler Menschen erheblich verbessert.“

„Die flexible Bauweise unserer Mischanlagen und Betonverteilsysteme gewährleistet die optimale Lösung für jeden Prozess bei bester Platzausnutzung und hervorragenden Leistungen in Bezug auf Sicherheit und Betontransport zu den Fertigteilanlagen. Unsere langjährige Erfahrung mit nahezu allen Herstellern von Betonfertigteilanlagen erleichtert die Projektentwicklung unserer technischen Abteilungen, was zur besten Gestaltung des gesamten Fertigteilwerks führt. Wir werden neue Technologien in diesem traditionellen Industriezweig einführen sowie Rückverfolgbarkeitssysteme integrieren, damit die Branche auch für die Zukunft gerüstet ist“, sagte er abschließend.