Spring Valley Corp – Die Vorreiter bei „Schöner Betonkunst“

Spring Valley wurde 1982 von Eric Sommer ursprünglich als ein Unternehmen für Gebäudesanierung gegründet. Seit der Umstrukturierung im Jahr 2015 firmiert das Unternehmen nun als Spring Valley Corp. (SVC) und ist im Besitz von Eric Sommer und Patricia Overgaard.

Mit dem ursprünglichen Kerngeschäft wollte man dem von Erics Vater, Murray Sommer, eingeschlagenen Weg folgen, der sein Leben lang im Wohnungsbausektor tätig war. Als Eric das Geschäft aufnahm, fasste er zunächst mit der Fertigstellung von Kellern und dem Terrassenausbau in diesem Geschäftsbereich Fuß. Der Holzrahmenbau führte zum Wohnungsbau, was wiederum zu Aufträgen von Generalunternehmen für Zimmereiarbeiten führte. Die Projekte nahmen an Komplexität und Umfang zu und gipfelten im Einbau von Brettschichtholz in der Art Gallery in Ontario und im Lansdown Stadion. Ein wichtiger Wendepunkt kam nach der Umstrukturierung des Unternehmens und dem Eintritt von Patricia Overgaard als Miteigentümerin. Eric und Patricia erkannten die Möglichkeit, Ultrahochleistungsbeton herzustellen und diesen auf den Markt zu bringen. UHPC ist ein derart vielseitiges Produkt, das in vielfältiger Art angewendet werden kann. So wurde die Marke CAAST ins Leben gerufen, und mit der von Spring Valley Corp entwickelten Betontechnologie wurden Anwendungen wie Gebäudeverkleidungen sowie Kunstprojekte im öffentlichen Bereich möglich. Ultrahochleistungsbeton wird in Kanada und den USA immer beliebter und die Nachfrage nach den Produkten von SVC ist in den letzten drei Jahren signifikant gestiegen.

Große Produktpalette

Spring Valley Corp stellt eine Reihe von Produkten her:

flache Wandplatten aus UHPC in den Maßen 1220 mm x 3660 x 14 mm bis zu 38 mm;

gebogene und flache Bauelemente aus Architekturbeton in unterschiedlichen Formaten und Größen von bis zu 3,6 m x 7,5 m x 75 mm bzw. nach Bedarf;

„Dream Wall“ Betonplatten mit Dämmung: die Sandwichelemente werden an beiden Seiten aus 2,54 cm dickem UHPC hergestellt mit R-Werten von bis zu R100;

iClad, ein thermisch trennendes Befestigungssystem aus verzinktem Stahl oder Edelstahl. Das iClad-System umfasst einbetonierte Gewindeanker, Einsätze, Riegel und Halterungen als Komplettlösung zur Befestigung der flachen und gebogenen Platten am Gebäude.

Die Kernkomptenz von Spring Valley besteht derzeit in der Fähigkeit, komplexe Projekte zu beliefern, die umfangreichen Formenbau und durchdachte technische Bearbeitung erfordern und damit die Intention des Bauplaners zum Erfolg zu führen.

Eric Sommer erklärte hierzu: „Mit der von Spring Valley entwickelten Technologie für die flachen Fassadenplatten sind wir in der Lage, den Markt mit einer serienmäßig produzierten Platte zu beliefern, die bereits mit Gewindebohrungen auf der Plattenrückseite in einem Raster von 150 mm versehen ist und so die Befestigung der Platten am Gebäude erleichtert. Beim Umsatz der flachen Platten ist ein exponentielles Wachstum zu erwarten, da wir Bauträgern und Planern gegenüber die Schönheit dieses Produktes als eine kostengünstige Lösung für die Fassadenverkleidung mit einer jahrhunderte langen Lebensdauer darlegen können.“

„Das derzeitige Werk wurde im Laufe der Zeit mit unseren eigenen Konstrukteuren und eigenem Stahlbauteam errichtet. Die Anlage ist darauf ausgelegt, dem steigenden Bedarf mit immer größeren Mengen gerecht zu werden. Da unsere Arbeiten sehr kundenspezifisch sind verfügen wir auch über CNC-Fräsen für Holz und Beton, mit denen wir den Formenbau erleichtern,“ ergänzte Patricia Overgaard.

Lieferanten für die Anlagentechnik bei Spring Valley waren unter anderem:

Trucent (Reinigungs-Zentrifuge für Wasser),

Donatoni (CNC-Fräsmaschine zur Steinbearbeitung),

Mixer Systems USA (Betonmischer),

Murphy (Entstaubungsanlage),

DMC (Schleifmaschine und Beschichtungsanlage),

Canadian Crane (Brückenkran),

UTest (Prüfgeräte) und

SCM (Oberflächenbearbeitung).

„Mit der von Spring Valley entwickelten Technologie für flache Fassadenplatten können wir den Markt mit einer serienmäßig gefertigten Platte beliefern, die bereits mit Gewindebohrungen auf der Plattenrückseite in einem Raster von 150 mm versehen ist und damit die Befestigung der Platten am Gebäude erleichtert. Beim Umsatz der flachen Platten ist ein exponentielles Wachstum zu erwarten, da wir Bauträgern und Planern gegenüber die Schönheit dieses Produktes als eine kostengünstige Lösung für die Fassadenverkleidung mit einer jahrhunderte langen Lebensdauer darlegen können. Daher gehen wir auch davon aus, dass wir Ende 2024 unsere Kapazitätsgrenze erreichen und zu diesem Zeitpunkt eine neue Anlage aufbauen werden“, so Overgaard weiter.

Ideen in die Tat umsetzen

Nach Aussage von Geschäftsführer Eric Sommer setzt Spring Valley Corp (SVC) die Ideen von Bauherrn, ­Architekten und Planern in die Tat um. Die Beziehung zwischen Unternehmen und Auftraggeber ist einfach und unkompliziert, wobei Sommer erklärt, dass die Auftraggeber mit einer Vorstellung ihres Vorhabens an das Unternehmen herantreten, „in der Erwartung, dass wir ihnen dabei helfen können“. Eine Idee ist allerdings nur so gut wie der Plan, der dahintersteht, um sie zu verwirklichen nutzt SVC sein breites Wissen und seine vielfältigen Fähigkeiten, wie beispielsweise geometrisches Arbeiten, Überprüfung der Energieeffizienz und Finanzbedarf. Das Endergebnis ist eine Lösung, die unter Berücksichtigung all dieser Informationen entwickelt wurde. „SVC übernimmt sämtliche Fertigungszeichnungen, die technische Bearbeitung, Bemusterung, und Montageleistungen können wir auch anbieten“, erläutert Sommer.

SVC bietet ein umfangreiches Produkt- und Leistungsspektrum an, das für die komplette Gebäudehülle konzipiert und konstruiert ist. So erarbeitet das Unternehmen zusammen mit dem Auftraggeber das beste Ergebnis, unabhängig von Preis und Kostenrahmen. Es gibt für jedes Budget das passende Produkt, bis hin zu Produkten, die für Bauwerke mit „architktonischer Ausdruckskraft“ eingesetzt werden.

Betonkunst und angewandte wissenschaftliche Technologie (CAAST)

Die Herstellung von ultrahochfestem Beton ist Hauptschwerpunkt und Leidenschaft von Eric Sommer und der Spring Valley Corp. Das einzigartige Produkt CAAST steht hierbei für „Concrete Art and Applied Science Technology“. Hierbei kommen Kompetenz und Innovationskraft im Unternehmen richtig zum Tragen. Für Sommer ist es ein ganz besonderes Produkt. „Es ist nicht bloß normaler Beton, es ist schöner Beton – es ist Betonkunst“. Was die angewandte Wissenschaft betrifft, erklärt Sommer, dass CAAST-Beton „zwar ein Kunstwerk ist, aber auch voll ausgereift, und dass es sich um Wissenschaft in Form von Partikeldichtetheorie und Chemie handelt, die kombiniert werden, um einen Beton so einzustellen, dass er die Aufgabe erfüllen kann, die wir von ihm erwarten.“ Bei der Technologie handele es sich um ein Gesamtpaket und mit dem „CAAST“ könne man kostengünstige, aber auch High-End-Geometrien realisieren.

Spring Vally produziert sowohl ultrahochfeste wie auch hochfeste Betone, die sich hauptsächlich über ihre weitreichende Festigkeit definieren und je nach Projekt entsprechend verwendet werden können. Hochfester Beton hat eine Festigkeit von 90 bis 120 MPa und UHPC liegt bei 120 MPa oder darüber. Sommer erklärt, dass hochfester Beton für die meisten Projekte geeignet ist, sollte es für ein Projekt jedoch erforderlich sein, kann auch UHPC hergestellt werde. Es gibt vielfältige Faktoren, die einen Einfluss auf den jeweils zu verwendenden Beton haben, wie beispielsweise die Beigezugfestigkeit und Wasserbeständigkeit, und seitens SVC sind alle Faktoren zu berücksichtigen. UHPC wird mit Hilfe der Nanotechnologie hergestellt – für normalen Beton werden Zuschlagstoffe verwendet, die 3/4 Inch bis zu einem Millimeter oder 0,1 Millimeter groß sind, während in der Nanotechnologie 2 Millimeter bis zu 0,1 Nanometer kleine Partikel verwendet werden, die eine hohe Festigkeit und einen hohen Widerstand gegen Wasseraufnahme aufweisen. Diese Innovation bietet bei einem Projekt zahlreiche Vorzüge, einer davon ist die allgemeine Gewichtsreduzierung. Aufgrund der hohen Festigkeit der Betone ist SVC in der Lage, schlanke Betonquerschnitte herzustellen und damit das Gewicht der Fassadenbekleidung zu verringern.

Umfangreiches Produkt- und Leistungsspektrum

SVC bietet ein umfangreiches Produkt- und Leistungsspektrum an, das für die komplette Gebäudehülle konzipiert und konstruiert ist.

Die Möglichkeit von SVC zur Herstellung von dünnen Betonquerschnitten ist auch im Hinblick auf Umweltschutz und Nachhaltigkeit von Bedeutung. Die Gründe für den zuweilen schlechten Ruf von Beton erklärt Sommer mit den durch die Herstellung von Portland-Zement sowie der damit verbundenen Förderung und Transport verursachten CO₂-Emissionen. Es gibt laut Sommer eine ganz simple Möglichkeit zur Reduzierung der CO₂-Emissionen durch Beton: weniger verwenden. „Wenn wir es schaffen, ein Gebäude aus Beton zu erstellen, allerdings deutlich weniger Beton dafür zu verwenden und die Rezeptur so zu einstellen, dass der Beton eine höhere Dauerhaftigkeit aufweist, dann sind wir sozusagen auf mehreren Ebenen erfolgreich.“ Einfach ausgedrückt, erhöht die Senkung des Verbrauchs und Verbesserung der Lebensdauer des Produkts die Nachhaltigkeit der gesamten Branche. Beton ist neben Wasser das von der Menschheit auf diesem Planeten am meisten verbrauchte Produkt. „Meiner Meinung nach besteht der effektivste Weg zur Reduzierung der CO₂-Emissionen von Beton darin, weniger davon zu verwenden. Bis jemand einen Ersatz findet, wird uns Beton noch lange Zeit begleiten – lasst uns daher bessere Wege für dessen Verwendung finden, sodass daraus ein nachhaltigeres Produkt wird. Jedes Produkt, dass in einem Bauvorhaben verwendet wird muss optimal genutzt werden. Wenn wir wissen, wie sich jedes einzelne Produkt auf die Umwelt auswirkt und wie es zur Dauerhaftigkeit eines Projekts beitragen kann, können wir den Einsatz all dieser Produkte im Sinne einer größeren Nachhaltigkeit optimieren.“

Herausragendes Referenzobjekt Hotel X

Das Unternehmen hat kürzlich die Arbeiten am Hotel X abgeschlossen, ein Luxushotel auf dem Gelände des Exhibition Place in Toronto, unter dem sich freigelegte archeologische Ruinen befinden. Dieses Projekt sei, gemäß Sommer, ein „perfekter Anwendungsfall für UHPC“. Der Entwurf sah strukturierte Betonplatten vor, die gleichzeitig mit Aussparungen versehen sein sollten, da der Architekt einen hohen Detaillierungsgrad auf der ­Oberfläche der Platten erzielen wollte, um eine Botschaft mit der Struktur zu vermitteln. Das bedeutete, dass SVC Formen mit feinsten Details herstellen musste, die von einer Betonmischung mit nur minimalsten Lufteinschlüssen auszufüllen waren. Sommer erklärt hierzu, dass ein beidseitiges Muster in jedem Medium schwer zu erreichen sei, aber wahrscheinlich am ehesten mit UHPC. Durch die Festigkeit des Betons könne das Befestigungssystem sehr leicht anbracht werden, wobei jede Platte von Viertel-Zoll-Schrauben gehalten werde. Darüber hinaus wäre UHPC auch für Hotel X von großer Bedeutung, da das Objekt starken äußeren Einflüssen ausgesetzt ist. Aufgrund der unbeständigen Witterung in der Umgebung stünden die Vorteile von UHPC hier tatsächlich im Vordergrund. „Die witterungsbedingte Frost-Tausalz-Einwirkung hat einen gewaltigen Einfluss auf alles, was sie einsetzen würden, sodass mit UHPC eine hohe Dauerhaftigkeit in dieser Anwendung erzielt wird.“

Der Entwurf, der in einem internationalen Wettbewerb den Zuschlag erhielt, sieht am Standort der archeologischen Stätte New Fort zwei thematische Elemente vor: eine Stahlkonstruktion, die das ursprüngliche Ausmaß der East Enlisted Men‘s Barracks (EEMB – Mannschaftskaserne Ost) vermittelt, die sich einst über dem bestehenden, freigelegten Fundament befand, und zum anderen eine Hülle aus UHPC-Platten, die eine militärgeschichtliche Erzählung darstellt und die am Standort ansässigen Regimenter symbolisiert. Der Pavillon besteht aus über 400 reich verzierten UHPC-Platten, die sowohl von innen als auch von außen sichtbar sind. Die ereignisreiche Geschichte von New Fort und dem EEMB-Standort sowie der Männer und Frauen, auf die das militärische Erbe Torontos zurückgeht, sind Inspiration für das Design. Jedes Regiment, dass zwischen 1840 und 1893 in New Fort stationiert war, wird durch sein unverwechselbares Regimentsabzeichen dargestellt.

Um die mit Hohlräumen versehene, verzierte Hülle für das Einbringen der Abzeichen, herzustellen, benötigte Architekt Steven Beites einen Werkstoff, der sowohl robust als auch so veredelt war, um die feinen Details der Regimentsabzeichen auf den 494 Fassadenplatten nachbilden zu können. Letztlich fiel die Wahl auf UHPC, da er die Anforderungen an Erscheinungsbild und Dauerhaftigkeit erfüllte und zudem lokal von Spring Valley Corp hergestellt werden konnte.

Die gute Formbarkeit von CAAST ermöglicht sowohl hochwertige ästhetische Details als auch Fassadenplatten, die eine hohe Festigkeit und Witterungsbeständigkeit aufweisen. Die Robustheit von UHPC resultiert aus einer dichteren Matrix und sorgt für eine sehr effektive Lastübertragung, wobei Eindringen von Wasser und Chemikalien aufgrund des extrem niedrigen Permeabilitätskoeffizienten eingeschränkt wird. Die mechanischen Eigenschaften von UHPC ermöglichen schlankere Querschnitte, wodurch Masse und graue Energie reduziert werden. Durch die Kombination von langer Standzeit und geringere Masse trägt diese Lösung zur Entwicklung einer umweltverträglichen Konstruktion bei.

Für dieses Projekt wurden die Masterformen aus einem hoch verdichteten Schaumstoff hergestellt und für die Strukturmatrizen wurde Gummi verwendet. Die Wandplatten mussten doppelseitig versehen werden, dass heißt ein Reliefmuster auf beiden Seiten aufweisen. Dies stellte eine Herausforderung dar, da die Herstellung des Designs nicht in einer doppelseitigen Form in vertikalem Guss möglich sein würde.

Mitinhaberin Patti Overgaard äußerte dazu: „Dies haben wir mit einer mechanischen Verbindung bewältigt, für die wir geformte, geschweißte Drähte aus Edelstahl verwendeten und ein komplettes Teil auf ein frisch gegossenes Teil auflegten. Pulverbeschichtete Stahlbleche wurden in die Teile eingelassen, damit die Platten mit dem Stahlrahmen verschraubt werden konnten. Die meisten Platten sind zudem bis zu 55 % der Fläche mit Hohlräumen versehen, wobei das Eigengewicht der Platten zwischen 290 und 545 kg liegt. Wir haben zwischen sechs und neun Platten pro Tag gegossen und bis zur Fertigstellung des Projekts dauerte es ungefähr ein Jahr. Nach Fertigstellung wurde ein Anti-Graffitischutz auf die Fassadenplatten aufgetragen.“

Die 494 Fassadenplatten decken eine Fläche von exakt 1.064 m² ab. Die größten Platten haben Abmessungen von 2 m x 1,2 m x 114 mm (Stärke). Weißzement, weißer Sand und Titandioxide wurden verwendet, um die strahlend weiße Oberfläche zu erzielen. Die größten Zuschläge in dieser Mischung hatten einen Durchmesser von 2 mm.

Die nächsten Schritte für Spring Valley Corp

Wie geht es nun bei der Spring Valley Corp weiter? Es scheint als würden die Vorteile der Zusammenarbeit und eine innovative Herangehensweise an einen der ältesten Baustoffe dieses Planeten dafür sorgen, dass das Unternehmen immer stärker wird. Ein neues Projekt in Zusammenarbeit mit Malcolm Hachborn vom CPCI hat zur Entwicklung des als „Dream Wall“ bezeichneten Wandsystems mit Dämmung geführt, bei dem UHPC an der Innen- und Außenseite eingesetzt wird.

Inhaber und Inhaberin von SVC, Eric Sommer und Patti Overgaard, sind sehr gespannt auf die Zukunft von SVC sowie CAAST-Beton. Angesichts des exponentiellen Umsatzwachstums und der Pläne für ein neues Werk im Jahr 2024 sind die Aussichten für Spring Valley Corp vielversprechend. Overgaard erklärt, dass das Unternehmen ein „Vorreiter in der Welt des filigranen Dünnbetons ist und die Architekten jetzt darauf aufmerksam werden. Wir glauben, dass wir eine wirklich glänzende Zukunft haben.“