SW Umwelttechnik erweitert Produktionsstätte in Rumänien
Die Produktpalette der Firma SW Umwelttechnik beruht auf 112-jähriger Erfahrung in der Entwicklung und Produktion von Betonfertigteilen für die Bereiche Tiefbau, Verkehrswesen, Hochbau sowie Wohnungswesen. Fachstudien zufolge verzeichnete der Betonfertigteilmarkt im Jahr 2022 ein Wachstum von 21% gegenüber dem Vorjahr und einen quantitativen Rückgang von ca. 2%. Vor diesem Hintergrund konnte der Hersteller von Betonfertigteilen SW Umwelttechnik dank seines umfangreichen Produktportfolios, der Erhöhung der Produktionskapazitäten und dem Marktanteil ein Wachstum von 38% verzeichnen und erreichte im Jahr 2022 einen Umsatz von 189,4 Mio. Lei. Auch für 2023 erwartet das Unternehmen nach Schätzungen im Zusammenhang mit dem weiteren Ausbau der Produktionskapazitäten eine Umsatzsteigerung. Derzeit befinden sich in Rumänien drei Produktionseinheiten mit einer Gesamtproduktionskapazität von mehr als 350,000 Tonnen pro Jahr im Besitz von SW Umwelttechnik, mit Standorten in Ortisoara (nahe Timişoara), Izvoru (in der Nähe von Bukarest) und Cristeşti (nahe Iaşi).
Zusätzlich zu den herkömmlichen Fertigteilen (wie Stützen, Haupt- und Nebenträger sowie Fertigteilwände) möchte das Unternehmen seine Präsenz mit Betonfertigteilen für den Straßen- und Brückenbau verstärken. Somit hat SW Umwelttechnik seine gesamte Produktpalette für Brücken und Gehwege vervollständigt und auch das Projekt am Standort in Izvoru zur Erweiterung der Produktion von Brückenträgern aus Betontonfertigteilen mit Spannweiten von bis zu 42 m sowie vorgefertigten Platten für den Brückenbau abgeschlossen.
Wachstumspotenzial in Rumänien bestätigt
„Die Produktion in Cristeşti war in den vergangenen Jahren voll ausgelastet, sowohl im Bereich Gewässerschutz als auch Infrastruktur“, berichtet Klaus Einfalt, Mitglied der Geschäftsleitung von SW Umwelttechnik.
„Wir freuen uns über die Erweiterung unseres Werks und der damit verbundenen deutlichen Erhöhung unserer Produktionskapazitäten. Mit den erweiterten Anlagen können wir eine noch bessere Betreuung unserer Kunden in der Region sicherstellen und die Transportwege verkürzen. Glücklicherweise sind die neuen Kapazitäten auch bereits fast voll ausgelastet“, so Einfalt weiter.
Die neuen Maschinen und Anlagen werden für konstruktive Fertigteile eingesetzt. Unter anderem wurde eine neue Betonturmmischanlage mit zwei Mischern mit einem Fassungsvermögen von jeweils 2 m³ errichtet. Damit können die bestehenden Hallenbereiche ebenfalls für die Herstellung von Tiefbauprodukten genutzt werden. Insgesamt stellen die neu errichteten Anlagen und Gebäude einen Gesamtwert von rund 15 Mio. Euro dar.
„Mit dieser Erweiterung manifestieren wir unser Wachstumspotenzial in Rumänien und schaffen zudem zahlreiche Arbeitsplätze in der Region. Alles in allem unterstreichen wir damit außerdem die Bedeutung österreichischer Unternehmen in Rumänien und freuen uns auf die Umsetzung zahlreicher Projekte, die wir mit Produkten aus unserem breiten Portfolio abdecken können“, erklärt Klaus Einfalt abschließend.
Herzstück der neuen Fabrik
Die neue Anlagentechnik für die Betonproduktion und -verteilung wurde in einer intensiven technischen Planungsphase entwickelt, um damit die herausfordernde Kombination von gewünschter vertikaler Anordnung für die Betonmischanlage mit einem effizienten, automatischen System für die Betonverteilung zu realisieren und alles in das Anlagen- und Betriebslayout zu integrieren, bei strikten Vorgaben in Bezug auf den verfügbaren Raum und die Verkehrswege.
Aufgrund ihrer langjährigen Erfahrung, was sowohl Lösungen für Turmmischanlagen als auch automatische Betonverteilersysteme betrifft, wurde MCT Italy mit der Konzeptionierung beauftragt. „Das Cristeşti-Projekt war mit zahlreichen Herausforderungen verbunden, von der technischen Planung bis hin zur Steuerung, sodass ein starker Partner benötigt wurde“, erläutert Gabriel Neculae, Geschäftsführer von SW Umwelttechnik Romania, „und wir mussten uns auf die Erfahrung und Organisation eines vertrauenswürdigen Anbieters verlassen können, so wie sich MCT bei vorherigen Projekten innerhalb der SW Umwelttechnik-Gruppe bereits bewährt hat.“ Die Zusammenarbeit zwischen den Technischen Abteilungen von MCT und SW sorgte für eine reibungslose Projektentwicklung, wobei die geforderten hohen Standards auch im Rahmen des Investitionsvolumens für das Projekt problemlos erarbeitet werden konnten.
Die Turmmischanlage wurde als 30 m hohe Konstruktion konzipiert, um damit den Platzbedarf möglichst gering zu halten und umfasst ein Beschickungssystem für die Zuschlagstoffe, das bereits bei den von MCT für SW Umwelttechnik entwickelten Projekten in Ungarn erfolgreich eingesetzt wurde, und ist mit unterirdischem Aufnahmebunker und Kübelaufzug mit einem automatischen Dosierförderer oben auf der Turmplattform ausgelegt.
Das oberhalb angeordnete Zuschlagstofflager mit sechs Kammern und einer Kapazität von nahezu 700 Tonnen wurde in modularer Bauweise mit verzinkten Platten ausgelegt, um so einen schnellen und sicheren Aufbau zu gewährleisten. Über eine kompakte Zuschlagstoff-Dosierwaage mit Umlenksystem können beide Mischer von allen Kammern aus beschickt werden, was über die oberhalb der Mischer integrierten Zwischenbehälter erfolgt. Mit dieser Konfiguration wird eine sehr schnelle und genaue Betonherstellung ermöglicht.
Das Zementlager wurde mit vier Silos und einer Kapazität von jeweils 100 Tonnen ebenfalls so kompakt wie möglich ausgelegt und verfügt über intelligente und kompakte Schneckenförderer für die Verteilung und Beschickung sämtlicher Fertigungsbahnen mit den verschiedenen Bindemitteln. Zudem befinden sich die Verteilerschnecken auf einer Wartungsbühne, was für Wartungsfreundlichkeit und sichersten Betrieb sorgt. Letztere Themenfelder sind ein Muss bei Anlagen von MCT, bei denen ausreichend Platz auf den Bühnen, leichter Zugang zu allen Maschinen und Sicherheit die wichtigsten Vorgaben bei der Konzeption und Entwicklung von Anlagenlösungen sind.
Dies zeigt sich insbesondere bei der gut organisierten Mischerplattform, auf der zwei Planetenmischer vom Typ 3000/2000 mit entsprechendem Zubehör kompakt angeordnet sind, um den Platzbedarf zu minimieren und die Wartungs- und Betriebsfreundlichkeit zu optimieren.
Zu den konstruktiven Herausforderungen gehörte, dass die Anlage so zu konzipieren war, dass in der derzeitigen ersten Phase zunächst eine Kübelbahn für die Beschickung von zwei Hallenschiffen vorgesehen war, mit der Option einer zukünftigen zweiten Bahn für die Beschickung weiterer Hallenschiffe. Im Rahmen dieses Layouts wird die zweite Bahn derzeit unter Einbeziehung eines Betonzwischenbehälters zur Beschickung von Fahrmischern aus beiden Mischern eingesetzt. Diese Lösung ist für SW Umwelttechnik auch bei anderweitigem Einsatz für die Beschickung innerhalb der großflächigen Produktionsstätte sehr nützlich, abgesehen von einem besonders sauberen und einfachen Betoneintrag bei den eigenentwickelten Platten.
Ein echter Meilenstein
Zum schnellen Betonverteilersystem, dem Meisterwerk der MCT-Lösung, gehören zwei selbstfahrende Kübelbahnen vom Typ AV Aerovan und eine Betoniereinrichtung vom Typ BR, die jeweils einem Hallenschiff zugeordnet sind. Diese automatische Betonbeschickung gewährleistet schnellsten Betoneintrag in die Fertigteilbahnen und lässt damit der natürlichen Aushärtung der Erzeugnisse mehr Zeit, was von zentraler Bedeutung ist, um die höchsten Qualitätsstandards von SW Umwelttechnik zu erreichen.
Durch die abnehmbaren Betoniereinrichtungen vom Typ BR wird zudem der Einsatz der Brückenkrane optimiert, da sie nur während des Betoneintrags an den jeweiligen Kranen angebracht sind und in den anderen Produktionsphasen abgestellt werden, um die üblichen Hebevorgänge mit den Brückenkranen zu ermöglichen, sodass kein eigenes Kranwerkzeug für den Betrieb der Betoniereinrichtungen erforderlich ist. Die flexiblen Betonkübel eignen sich sowohl für SVB wie auch alle Arten von Beton für die Herstellung von Stützen, Trägern und Platten und verfügen ebenfalls über einen rotierenden Kübel mit hydraulischem Schieber zur reibungslosen Steuerung des Austrags auf die Schalungen in unterschiedlichen Richtungen und Fließgeschwindigkeiten.
Die erfolgreiche Eröffnung des neuen Werks erfolgte am 30. Juni in Anwesenheit der Geschäftsleitung von SW Umwelttechnik, kommunaler Behördenvertreter sowie der Delegation von MCT, darunter auch Eng. Alessandro DiCesare, VP-Geschäftsentwicklung, der anmerkte: „Wir sind sehr stolz darauf, ein Hauptlieferant von SW Umwelttechnik zu sein, ein großartiges Team, mit dem man gut zusammenarbeiten kann und ein vertrauensvoller Partner, der uns dabei unterstützt, neue Lösungen zu entwickeln und nach höchsten Standards zu arbeiten. Die kontinuierliche Partnerschaft mit dieser Unternehmensgruppe ermöglicht es uns, Projekte u.a. in Osteuropa effizient und erfolgreich abzuwickeln, da wir mit den Herausforderungen und Anforderungen solcher Unternehmen und Märkte im Allgemeinen bestens vertraut sind und so mit unseren Bemühungen, unseren Kunden die besten Arbeitshilfen zu bieten, maximale Ergebnisse erzielen.“ Die bedeutenden Referenzen und Marktanteile in Osteuropa bestätigen den erfolgreichen Ansatz von MCT in diesen Ländern und das Projekt Cristeşti der SW Umwelttechnik stellt einen echten Meilenstein dar, der als komplettes Werk Maßstäbe in diesem Bereich setzt.
CONTACT
SW Umwelttechnik România S.R.L.
Str. Zăvoiului Nr. 1, Sat Izvoru,
Jud. Giurgiu
087253 Izvoru/Romania
+40 246 207050
MCT Italy Srl
Via Perugia 105
06084 Bettona/Italy
+39 0759 8855 1