Zukunft Beton:
Gemeinschaftlich für ein neues Beton-Narrativ
Um globale Nachhaltigkeitsziele zu erreichen und dem Klimawandel entgegenzuwirken, müssen wir uns kritisch mit den Materialien auseinandersetzen, aus denen wir unsere modernen Lebensgrundlagen formen – von der Plastikverpackung unserer Lebensmittel über die seltenen Erden in unseren Telefonen bis hin zu den Bestandteilen der Gebäude, in denen wir leben und arbeiten. Diese Beschäftigung ist unbequem, aber gleichwohl wichtig und richtig.
Der Werkstoff Beton hat es in den öffentlichen Debatten aktuell besonders schwer: Vom „Klimakiller Beton“ ist die Rede und von einem
„schmutzigen Baustoff“, der dringend Nachfolger suche. Ja, die Produktion von Zement emittiert viel CO2. Was in den Debatten jedoch häufig zu kurz kommt, sind seine zahlreichen Vorteile. Der Kunststein ist robust und langlebig. Er ist kreislauffähig. Und er kann in nahezu jede Form gegossen werden, was es uns ermöglicht, funktionale und zugleich ästhetische Bauwerke zu schaffen. Dem Beton, aus dem ein Großteil unserer Infrastruktur und Gebäude gebaut wurde, verdanken wir einen guten Teil unseres Wohlstandes. Und betrachtet man diese ökonomischen, ökologischen und soziokulturellen Faktoren, stellt sich Beton in seiner Lebenszyklusbilanz ganz anders, vielleicht sogar konkurrenzlos dar.
Konkurrenzlos, aber keineswegs perspektivlos! In seiner über tausende
Jahre andauernden Geschichte hat Beton mehr als eine Renaissance
erlebt. Unter den Römern wurde er wasserunlöslich, in Portland entdeckte man Zement als schnell trocknendes Bindemittel, und alle Jahre wieder trendet in der Designszene Sichtbeton. Aktuell leiten wir seine nachhaltige Renaissance ein, denn ich weiß: Wir alle arbeiten in unter-schiedlichsten Projekten intensiv und bereits sehr erfolgreich an der Verbesserung seiner Umweltbilanz – von R-Beton über CO2-reduzierte Bindemittel bis hin zu Carbonbeton.
Die BetonTage geben dem Werkstoff, seinen Qualitäten und der Innovationsfähigkeit unserer Branche eine wichtige Plattform. Mein Appell an Sie alle: Lassen Sie uns dieses Netzwerk auch nutzen, um seine Vorteile gemeinschaftlich in die breite Öffentlichkeit zu tragen. Arbeiten wir gemeinsam daran, Vorurteile abzubauen und Klimapopulismen zu entgegnen. Schreiben wir die positive Geschichte von Beton gemeinsam weiter – faktenbasiert, umfänglich und zukunftsweisend. Entwickeln wir gemeinsam ein neues Beton-Narrativ, indem wir mit Forschung, Entwicklung und Innovationen Grrenzen verschieben.