Combilifts CEO spricht über den Weg des Unternehmens auf den Weltmarkt
18.10.2024
Martin McVicar, CEO Combilift
Figure: Combilift
1998 gründeten Robert Moffett und ich auf der Basis eines neuartigen Gabelstaplerkonzepts gemeinsam das Unternehmen. Wir konzipierten ein Fahrzeug, das wie herkömmliche Stapler vorwärts und rückwärts fahren konnte, aber zusätzlich, durch einfaches Umlegen eines Hebels, auch seitwärts. Unsere ersten multidirektionalen Modelle aus der C-Serie, mit einer Hubkraft von vier Tonnen, bauen wir nach 26 Jahren immer noch. Anhand der innovativen Handhabung langer Lasten, mit herkömmlichen Staplern oft unsicher, ließen sich die Vorteile des Konzepts auf eindrucksvolle Weise visualisieren – noch bevor wir den ersten Prototyp gebaut hatten.
Wir begannen im März 1998 und im Juli desselben Jahres hatten wir drei Maschinen für Kunden in Norwegen fertiggestellt. Ich sagte meiner damaligen Freundin, die mittlerweile meine Frau ist, dass wir eine Woche Urlaub in Norwegen machen würden. Natürlich wollte ich vor allem bei der Auslieferung dieser ersten Gabelstapler vor Ort dabei sein. Bis Ende 1998 hatten wir dann 18 Combilift-Stapler gebaut, von denen 17 exportiert wurden. Vom ersten Tag an konzentrierten wir uns also vor allem auf den Export, der heute 97-98% unseres Geschäfts ausmacht.
Transport großer Güter
Im Exportgeschäft gilt es, die Transportkosten so gering wie möglich zu halten. Daher haben wir von Anfang an kompakte, multidirektionale Gabelstapler entwickelt, die in Container passen, um so die Frachtkosten zu senken. Unsere größeren Produkte, beispielsweise die bis zu 14 Meter hohen Portalhubwagen, sind wie ein Lego- oder Meccano-Bausatz konzipiert und können nach dem Testen demontiert und in Container verladen werden. Für übergroße Geräte nutzen wir Roll-on-Roll-off-Transport, bei dem das Fahrzeug bei uns verladen und direkt auf das Schiff gefahren und am Bestimmungsort wieder heruntergefahren wird. Bisher haben wir noch kein Fahrzeug gebaut, dass wir nicht auch verladen und transportieren konnten.
Komplizierte Exportbestimmungen
Bei der Gründung eines Unternehmens kann die Unkenntnis der Ausfuhrbestimmungen ein Segen sein – zu viel Wissen hätte uns vielleicht davon abgehalten, auf den Weltmarkt vorzustoßen. Die Vorschriften, mit denen wir es zu tun hatten, waren je nach Zielmarkt vielfältig und komplex, aber dank unserer hervorragenden Kundenbeziehungen haben wir diese Herausforderungen gemeistert. Unsere Kunden haben uns anfangs oft bei der Bearbeitung der Formalitäten in den verschiedenen Ländern unterstützt.
1998 bestand unser Team noch aus 13 Ingenieuren und Mitarbeitenden in der Herstellung. Mittlerweile ist unsere Belegschaft auf 850 Mitarbeitende angewachsen. Dazu gehört auch ein Team von Spezialisten und Spezialistinnen für Exportangelegenheiten, und so brauche ich selbst mich nicht mehr mit allen Einzelheiten auseinanderzusetzen. Unser dreißigköpfiges Logistikteam kümmert sich darum, dass alles läuft – von Inspektionen vor der Auslieferung über die finalen Tests bis zum Transport.
Globales Support-Netzwerk
Wie jedes andere Fahrzeug, müssen auch Gabelstapler regelmäßig gewartet werden. Für Combilift führt der Weg zum Markt über ein weltweites Händlernetz mit hochqualifizierten Servicetechnikern. Wir bilden das Servicepersonal sowohl bei uns im Haus aus als auch in den Märkten vor Ort. Ein professioneller Service vor der Haustür der Kunden und schnelle Verfügbarkeit von Ersatzteilen sind von entscheidender Bedeutung, und Combilift arbeitet mittlerweile mit mehr als 300 Händlern in der ganzen Welt zusammen.
Was der Titel Exporteur des Jahres für uns bedeutet
Im Laufe der Jahre haben wir bereits einige Auszeichnungen erhalten, aber der Gewinn des Titels Exporter of the Year ist eine ganz besondere Leistung. Wir standen mit Unternehmen der verschiedensten Branchen aus ganz Irland im Wettbewerb, darunter auch internationale Großunternehmen, beispielsweise Hersteller von Pharmazeutika und medizinischen Geräten. In einem solchen Umfeld zu gewinnen, war natürlich nicht einfach.
Bei der Teilnahme war es nicht mit der Abgabe eines Antragsformulars getan. Es galt, sich in rigorosen Interviews mit einer Jury aus 14-15 unabhängigen Mitgliedern aus verschiedenen Branchen zu behaupten. Unser Gewinn dieser Auszeichnung zeigt, dass wir als voll entwickeltes Herstellungsunternehmen mit Exporten in die ganze Welt anerkannt werden. Wir kleben nicht einfach neue Typenschilder auf Fremdprodukte — wir entwerfen, bauen, lackieren und montieren unsere Fahrzeuge selbst, bevor wir sie in die ganze Welt exportieren.
Für Combilift kommt diese Auszeichnung dem Gewinn einer olympischen Goldmedaille gleich. Sie ist die Anerkennung dafür, dass wir die Dinge richtig machen. Dies wird auch weiterhin so bleiben.
Ausblick
Wie viele andere Unternehmer auch, haben Robert und ich klein angefangen. Aufgewachsen sind wir auf dem Bauernhof, wo harte Arbeit unerlässlich war. Mir wurde nie etwas geschenkt und ich bin meiner Arbeitsmoral bis heute treu geblieben. Mittlerweile stehen wir am Markt hervorragend da, als schuldenfreies Privatunternehmen mit einem Jahresumsatz von über 500 Millionen Euro pro Jahr. Den einzigen Abschwung in den letzten 26 Jahren gab es für uns während der Finanzkrise der Jahre 2008/2009; ansonsten ist das Unternehmen kontinuierlich weitergewachsen.
Der Schlüssel zu unserem Erfolg ist Innovation. Unser Team entwickelt weiterhin neue, spannende Produkte. So bleiben wir am Markt vorn. Und genau das ist es, was mich motiviert — zu wissen, dass die Innovationen von Combilift uns weiter nach vorne bringen.
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Combilift Ltd
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