120 Meter langes Betonwerk im Gotthard-Straßentunnel
Der Gotthard Straßentunnel, eine der wichtigsten Alpenquerungen und Hauptverbindungsroute zwischen der Zentralschweiz und dem Tessin, bekommt eine zweite Tunnelröhre.
Im Auftrag des Schweizer Bundesamtes für Straßen (ASTRA) baut die ARGE „secondo tubo“ – bestehend aus Implenia und Frutiger – zurzeit die zweite Röhre des ca. 17 km langen Straßentunnels. Die Simem Gruppe hat den Auftrag für das nördliche Betonwerk bei Göschenen von dem für die Betonproduktion verantwortlichen Unternehmen KIBAG erhalten und hat während des letzten Jahres dieses sehr spezielle Betonwerk geliefert und montiert.
Das 120 m lange Werk wurde unter engsten Platzverhältnissen im Tunnel errichtet und produziert sowohl Beton für die Tübbingfertigung als auch Spritzbetone. Das Herzstück sind zwei Simem 3,3 m³ Doppelwellenmischer, die durch zwei Kübelaufzüge beschickt werden.
Zuschläge und Zement werden per Bahn angeliefert, in einem Entladeterminal im Äußeren des Tunnels entgegengenommen und über ein 300 Meter langes Förderband zur Betonanlage transportiert. Der Zement wird mittels einer Kompressorstation über die gleiche Länge eingeblasen.
550.000 m³ Beton werden produziert
Die Baustelle im Ort Göschenen liegt in der Zentralschweiz auf über 1.000 m Seehöhe. Im Winter ist mit viel Schnee zu rechnen, darum wurden die Speicherkapazitäten für Zuschläge und Zement entsprechend großzügig geplant. 2.400 m³ Zuschlag, dazu noch 960 m³ Perlkies und 870 m³ Zement bzw. Flugasche können im Berg gelagert werden.
Während der Tunnel für die Betonmischanlage eigens gesprengt wurde, befindet sich die Tübbingfertigung in einer bestehenden Kaverne, die für militärische Zwecke errichtet wurde. Der Beton wird mittels Fahrmischer vom Betonwerk zur Produktionskaverne transportiert. Direkt neben der Mischanlage – ebenfalls unter Tage – befindet sich die Auswaschstation inkl. Simem Kammerfilterpresse und ph-Neutralisation.
Die Anlage produziert seit dem Sommer 2024 Beton. Aktuell wird gerade die Tunnelbohrmaschine montiert und 2030 soll der erste Verkehr durch den Tunnel rollen. Bis dahin werden noch 550.000 m³ Beton produziert.
