SOLIDIAN/KEMMLER

AbZ für Fertigteil-Garage mit Glasfaser-Bewehrung

Fertigteil-Garagen lassen sich durch den Einsatz von Textilbeton leichter und umweltfreundlicher produzieren. In einer Kooperation von Solidian, Beton Kemmler und dem Institut für Massivbau der RWTH Aachen konnte erstmalig ein Garagen-Konzept mit einer Glasfaserbewehrung von Solidian umgesetzt werden. Eine Weltneuheit, die jetzt eine allgemeine bauaufsichtliche Zulassung (abZ) erhielt.

Die Garage ist generell ein Nutzungsraum, der außer der Parkmöglichkeit für Pkw auch gern als flexibler Stauraum genutzt wird, zum Beispiel für Motorgeräte oder Gartenzubehör. Insofern sind Trockenheit, Sauberkeit und Beständigkeit zentrale Anforderungen von Endkunden-Seite. Fertiggaragen aus Beton erfüllen diese Forderungen und haben sich in den letzten Jahrzehnten bewährt. Um eine hohe Lebensdauer zu erzielen, muss beim Einsatz von Stahlbeton allerdings besonders der Korrosionsgefahr entgegengewirkt werden. Dies erfordert eine hohe Betondeckung, sodass das Produktgewicht sehr hoch ausfällt. Die Folge: Produktion und Transport werden relativ aufwendig und haben unvorteilhafte Auswirkungen auf die CO2-Bilanz einer entsprechend produzierten Fertigteil-Garage.

 

Keine Korrosion, keine Sanierung

Der Einsatz von Glasfaser-Bewehrungen schafft Abhilfe, da Textilbeton nicht korrodiert und wesentlich dünnere Bauteile ermöglicht. Somit steht mehr Nutzraum pro Fläche zur Verfügung und langfristige Kosten für die Sanierung von unweigerlich auftretenden Korrosionsschäden entfallen.

Dabei verfügt Textilbeton über eine hohe Formstabilität und die Zugfestigkeit ist sechsmal höher als die von konventionellem Stahlbeton.

Bei der weltweit ersten Fertigteil-Garage mit abZ hat sich die Entwicklungspartnerschaft zwischen dem Fertigteilhersteller Beton Kemmler und den Spezialisten für Glasfaser-Bewehrung von Solidian als besonders erfolgreich erwiesen: Beim Bau des Garagenkörpers kam eine neuartige Materialkombination aus epoxidharzgetränkten Glasfasergelegen Solidian GRID Q121/121-AAE-38 sowie aus Glasfaserstäben Solidian REBAR zum Einsatz. Damit können flexible Einzelgaragenmodule erstellt werden, die sich beliebig zu Doppel- oder Großraumgaragen kombinieren und für unterschiedliche Zielgruppen und Einsatzzwecke nutzen lassen. Die Elemente werden aus einem Guss hergestellt, sodass Wände und Decken monolithisch miteinander verbunden sind. Die verschlankte Wandstärke führt nicht nur zu einem Raumgewinn von 4 cm Breite im Innenraum, sondern auch zu einem signifikant niedrigeren Gewicht, sodass der Korpus der Einzelgarage (6 x 3 m²) ohne Bodenplatte lediglich 6,4 t wiegt (im Vergleich zu 11,5 t, die eine Stahlbeton-Korpus wiegt).

 

Ökologisch nachhaltig

Der Herstellungsprozess konnte sehr effektiv gestaltet werden, da die einzelnen Bewehrungsmatten bereits bei der Textilherstellung geformt und auf Maß geschnitten wurden. So kann der vollständige Bewehrungskorb in kurzer Zeit in die Schalung gehoben und mit der Betonage begonnen werden. Die ausgehärtete Garage muss nur noch aus der Schalung genommen und mit der Bodenplatte verbunden werden. Die filigrane Konstruktion erlaubt Freiheit bei der Positionierung von Tür- und Fensteröffnungen.

Vom Einsatz der Glasfaser-Bewehrung profitieren Hersteller ebenso wie Bauplaner, Endkunden und nicht zuletzt natürlich die Umwelt: Die Analysen des Instituts für Massivbau der RWTH Aachen belegen, dass auch großformatige Bauwerke mit komplexem Tragverhalten auf hohem Sicherheitsniveau mit Textilbeton umgesetzt werden können. Die Folgen des Technologiewandels hin zu Glasfaser-Bewehrungen wirken sich vor allem auf die Umwelt aus und leisten einen Beitrag zum ökologisch nachhaltigen Bauen.

Das erfolgreiche Startprojekt demonstriert klar die Serienreife für den Einsatz von Textilbeton in der Fertigteil-Branche und öffnet den Markt für Solidian-Bewehrungen für weitere interessante Produktlösungen.

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