Aufwendige Matrize macht Raststätte zum Hingucker
Im Zuge der Neubau- und Modernisierungsarbeiten an der Raststätte Sauerland-Ost in Lüdenscheid war Lehde an einem anspruchsvollen Bauprojekt beteiligt. Der Fertigbetonspezialist aus Soest stellte für Straßen.NRW eine optisch ansprechende Verkleidung einer großen „Bohrpfahlwand“ her, die als Stützmauer dient. Eigentlich nichts besonders für Lehde, wäre bei der 478 m² großen Fläche nicht eine aufwändige Strukturmatrize zum Einsatz gekommen. Die Reckli-Matrize 2/164 „Brabant“ ist eine Oberfläche in Bruchstein-Optik.
Allein für die Produktion der insgesamt 49 Wandplatten benötigte der Soester Stahlbetonspezialist gut neun Wochen. „Jedes Bauteil ist ein echtes Unikat, weil die Wand an der Raststätte in sich geneigt ist, um die Unebenheiten des Geländes auszugleichen. Die Betonplatten besitzen zwar alle eine Stärke von 28 cm und sind 1,98 m breit, in der Höhe variieren sie jedoch zwischen 1 m und fast 7 m“, sagt Patrick Beckmann, Bauingenieur bei Lehde. Das Bruchstein-Muster der Stützmauer variiert in der Relieftiefe zwischen 8 und 43 mm. Für die Mitarbeiter des Soester Traditionsunternehmens war daher höchste Präzision gefragt, damit später keine Stufen in der Stützmauer zu sehen sind. Jede Betonplatte muss exakt und ohne Versprung an die nächste passen – und das über eine Länge von gut 100 m.
Graffitischutz
Die Produktion läuft im Grunde ähnlich ab, wie bei jedem anderen Stahlbetonfertigteil aus dem Hause Lehde. Sehr speziell wird es jedoch bei der Schalung: Die Strukturmatrize in Form einer großen Gummimatte wird in die Schalung eingelegt, darauf der Beton gefüllt. Die Gummimatrize erzeugt das Oberflächenmuster und wird später für das nächste Bauteil wiederverwendet.
„Auf diese Weise ist es für uns möglich, nahezu jede beliebige Oberflächentextur zu erstellen und jede Betonplatte zu einem echten Hingucker zu machen“, sagt Beckmann. Die Arbeit mit Matrizen ist für Lehde nichts Besonderes. Mehrmals im Jahr gehen beim Soester Traditionsunternehmen Bestellungen ein. „So aufwendige Aufträge haben wir jedoch selten“, sagt der Bauingenieur. Zusätzlich wurde auf Wunsch des Bauherren im letzten Arbeitsschritt noch ein Graffitischutz auf die 49 Wandplatten aufgetragen, der den ästhetischen Eindruck nachhaltig schützen soll. Die farblose Lasur sorgt dafür, dass die Poren des Betons geschlossen werden und die Wand deutlich unempfindlicher gegenüber Wettereinflüssen wird. Außerdem lassen sich unerwünschte Schmierereien einfacher entfernen.