Planung, Herstellung und Montage der Fertigteile

Brücke Hammacherstraße über die BAB 46 in Hagen

Die erste Bausteinbrücke in NRW ist aus dem Ideenwettbewerb des NRW Verkehrsministeriums und der Ingenieurkammer Bau zur Beschleunigung von Brückenbaustellen und Reduzierung der Verkehrsbehinderungen im Jahr 2016 entstanden. Die SWECO GmbH hat diesen Wettbewerb mit einem integralen Stahlverbundrahmenbauwerk gewonnen.

Die HEITKAMP Brückenbau GmbH hat als Generalunternehmen den Auftrag erhalten und die hierfür erforderlichen Betonfertigteile an OTTO QUAST Fertigbau Lindenberg GmbH & Co.KG vergeben.

Die Brücke ist insgesamt 42,80 m lang, 11,60 m breit und verläuft über die BAB 46 bei Hagen. Sie ist aus circa 180 Betonfertigteilen mit Einzelgewichten bis zu 62 t, die hochpräzise herzustellen waren, zusammengesetzt.

Die Bauzeit erfolgte von April bis August 2018 und betrug 100 Kalendertage. So wurde die Autobahn an nur 3 Wochenenden zum Teil nur teilweise gesperrt. Der Verkehr wurde auf der A46 nur minimal beeinträchtigt. Je Fahrtrichtung waren immer zwei Fahrspuren verfügbar.

Die Brückenfundamente, gebettet auf Rüttelstopfsäulen mit Schotterpolster, bestehen aus je sieben Einzelfundamenten je Brückenwiderlagerseite. Diese wurden miteinander verklebt und verspannt. Aufgrund der 28 GEWI-Anschlusseisen in den Fundamenten, die in Einbaulage zu den darauf sitzenden Widerlagern passen mussten, waren hier besondere Maßnahmen notwendig, um die Maßhaltigkeit zu gewährleisten.

Die beiden Widerlager der Brücke bestanden aus vier einzelnen Bauteilen auf der Nord- und sechs auf der Südseite. Der sehr hohe Bewehrungsgrad der Elemente und die sehr komplexen Einbauteile stellten eine besondere Herausforderung dar. Um zu gewährleisten, dass der Beton die oben sitzenden Einbauteile vollflächig umhüllt, mussten die oberen vier Widerlager auf den Kopf produziert und im Anschluss mit drei Kranen gedreht werden.

Die 14 Fahrbahnplatten waren mit den engen Toleranzen gesteckt, mit Stückgewicht von bis zu 46 to und sehr vielen und schweren Einbauteilen (bis zu 5 t) versehen.

Die Erprobung dieser Bauweise hat gezeigt, dass hierdurch die Bauzeit vor Ort deutlich reduziert werden kann und sollte zukünftig öfter zum Einsatz kommen.

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