Update zur Forschung 

Carbonbeton - Ökologisch. Anwendungsfreundlich.

Carbonbeton, der Materialverbund von Carbon und Hochleistungsbeton, ermöglicht eine neue, umweltverträgliche, formenreiche und anwendungsfreundliche Bauweise. Seit vielen Jahren schon werden neue Bauwerke mit Carbonbeton errichtet oder bestehende Bauwerke mit Carbonbeton verstärkt.

Durch die geringen notwendigen Konstruktionsdicken, von teilweise nur einem Zentimeter, kann bereits heute die erforderliche Betonmenge einer Betonkonstruktion um über 50 % reduziert werden. Dies führt neben dem niedrigen Eigengewicht vor allem zu einem geringen Ressourcenverbrauch und einer erheblich geminderten CO2-Emission. Inzwischen ist es möglich, Carbonfasern aus nachwachsenden Rohstoffen herzustellen – wie beispielsweise Lignin, einem Abfallprodukt der Papierindustrie. Auch der Nachweis zur möglichen Herstellung von Carbon aus dem CO2 der Luft wurde im Labor bereits erbracht.

Im Bereich des Recyclings ist es gelungen, den Verbund zwischen Beton und Carbon aufzubrechen, beide Materialien mit einem Reinheitsgrad von circa 97 % zu selektieren und schließlich dem Recyclingprozess für Beton beziehungsweise Carbon zuzuführen. Carbonreste zu Kurzfasern und Vliesstoffen zu verarbeiten, erfolgt schon jetzt im industriellen Maßstab. Die Herstellung von Langfasern aus Carbonresten ist aktuell Bestandteil umfangreicher Forschung und wird in den kommenden Jahren in die Praxis überführt werden können.

Neben den Aspekten der Umweltverträglichkeit und Recycelfähigkeit wächst vor allem die Anwendungsfreundlichkeit. Die Zahl der Zulassungen und Zulieferer steigt. Neben zahlreichen Bewehrungsvarianten gibt es eine immer größere Vielfalt an Einbauteilen, ob Anker oder Abstandhalter. Untersuchungen zum Arbeitsschutz haben unter anderem gezeigt, dass die Feinstaubbelastung bei der Bearbeitung von Carbonbeton nicht höher ist als die beim Stahlbeton.

Im Rahmen des Vortrages werden die aktuellen Entwicklungen im Bereich des Carbonbetons präsentiert.

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