Der perfekte Mix: Live-Kommunikation in der Branche
Im November fand im Borussia Park in Mönchengladbach bereits das zweite BFT-Fachforum statt. Das Thema in diesem Jahr: Mischtechnik. Der Branchenaustausch unter dem Titel „Der perfekte Mix – das Update für die richtige Mischung“ zog Teilnehmer aus ganz Deutschland an.
Qualitative Fachvorträge
Zum Programm in Mönchengladbach gehörten fünf Fachvorträge, die sich insbesondere durch eine ausgewogene Mischung aus forschungs- und praxisorientierten Inhalten auszeichneten. Die unterschiedlichen Ansätze zeigten wieder einmal, wie kontrovers das Thema Mischtechnik in der Branche diskutiert wird. Keynote-Speaker Dr. Justus Lipowsky vom IAB Weimar fesselte die Teilnehmer gleich mit zwei Fachvorträgen.
In seinem Beitrag „Aufschluss und Vermengung – Grundlagen erfolgreicher Mischung“ stellte er Forschungsergebnisse zu den Teilaufgaben des Mischprozesses vor. Der klassische Betonmischprozess ist meist als einstufiges Batchverfahren realisiert. Die dabei eingesetzten Geräte - seien es nun Trommel-, Teller- oder Konusmischer - unterscheiden sich zwar in Geometrie, Dimensionierung und Bewegung der Mischorgane, nicht jedoch in der grundsätzlichen Verfahrensführung. Im Verfahrensschritt des Mischens werden damit die Teilaufgaben des Zementaufschlusses einerseits und der Vermengung von Leim und Zuschlägen andererseits integriert. Dieser Ansatz erscheint, insbesondere unter den Aspekten von Zeit- und Kostendruck, in vielen Fällen sinnvoll. Die Tatsache, dass im Mischprozess zwei grundsätzlich zu unterscheidende Aufgaben zu bewältigen sind, sollte vom Anwender jedoch immer berücksichtig und im Falle anspruchsvoller Mischaufgaben auch kritisch hinterfragt werden.
Der zweite Vortrag des Leiters des IAB Forschungsbereichs Prozesstechnik thematisierte die Modellierung des Materialverhaltens von Zementsuspensionen. Numerische Simulationen sind oftmals ein geeignetes Hilfsmittel zur Beschleunigung der Entwicklungsprozesse von Maschinen und Anlagenkomponenten. Neben der schnellen Überprüfung von Gestaltungsvarianten führt die numerische Modellierung der relevanten Strömungsräume in vielen Fällen zu einer Vertiefung des Prozessverständnisses und damit zu einer besseren Adaption der zu entwickelnden Anlage an die jeweilige Aufgabe. Die numerische Simulation technischer Suspensionen stellt den Anwender jedoch häufig vor große Schwierigkeiten, da das Verhalten der untersuchten Medien sowohl von dem einer Newtonschen Flüssigkeit als auch vom Verhalten eines trockenen Feststoffes abweicht. Eine möglichst detaillierte Abbildung von Fluid und Feststoff sowie den zwischen diesen Phasen wirkenden Interaktionen stellt hohe Anforderungen an die Modellierungstiefe und ist somit für eine industrienahe Anwendung wenig praktikabel. Zur Reduzierung des numerischen Aufwandes wurde ein neues Materialmodell für Frischbeton entwickelt und das Forschungsprojekt im Rahmen des BFT Fachforums vorgestellt.
Starke Partner
Ergänzend zu den Vorträgen aus der Forschung kamen Referenten der drei Premiumpartner BASF, Eirich und Kniele zu Wort und beleuchten den Herstellungsprozess praxisnah und anwendungsorientiert:
Harald und Felix Kniele, Kniele GmbH: Mischtechnologie für feinkörnige, selbstverdichtende Betone und UHPC;
Philipp Krötz und Bernhard König, Maschinenfabrik Gustav Eirich GmbH & Co. KG: Neue Lösungswege für die Modernisierung der Mischanlagen;
Ronald König und Sebastian Dittmar, Basf Construction Polymers GmbH: Moderne Betonzusatzmittel und ihr Einfluss auf den Mischprozess.
Das Vortragsprogramm wurde von einer kleinen Ausstellung der Partner begleitet. Neben sehr viel Networking erwartete die Teilnehmer nach dem offiziellen Teil der Veranstaltung eine Führung durch den Borussia Park.
Das nächste BFT Fachforum findet im Juni dieses Jahres in Ulm statt und widmet sich dem Thema Wetcast.
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