Designbeton für helles Ambiente in U-Bahnhöfen
In Abwesenheit von Tageslicht werden U-Bahnhöfe schnell zu dunklen und unheimlichen Orten. Diesem Effekt wirken die Planer der neuen Karlsruher Metro durch die Wahl geeigneter Materialien entgegen: Fassaden und Böden werden in hellem Architekturbeton auf Basis von Dyckerhoff Weiss ausgeführt.
Sowohl die Fassaden als auch die Bahnsteige in allen sieben neu errichteten Stationen werden mit großformatigen Betonwerksteinplatten, hergestellt von der Firma Schwab-Stein aus Horb, ausgestattet. Die Platten für die Fassaden wurden auf Basis von Dyckerhoff Flowstone weiß hergestellt. Als Gesteinskörnung kam Quarz 2/8 mm zum Einsatz, zusätzlich weißes Kalksteingranulat als Füllstoff und das Weißpigment Titandioxid. Basis für die Herstellung der Bodenplatten und Bahnsteigkanten war Dyckerhoff Weiss, ansonsten war die Rezeptur nahezu identisch mit der für die Wandplatten.
Die meisten der Platten sind ungefähr 100 cm breit und 50 cm hoch. Hinzu kommt eine Vielzahl von Individualmaßplatten. Alle quer verlaufenden Fugen laufen in einer Linie an der Wand herunter, über den Bahnsteig am Boden, virtuell über die Gleise und dann über den zweiten Bahnsteig und die andere Wand wieder
hinauf. Die Platten für die Wände wurden mit einem 120er-Schliff versehen, diejenige für den Boden erhielten wegen des geforderten SRT-Werts >55 einen 60er Schliff. Ziel ist eine matte Oberfläche.
6.700 Fassadenplatten für
sechs Bahnhöfe
Die Karlsruher U-Bahn ist bereits die zweite Untergrundbahn, deren Bahnhöfe mit Fassaden aus Betonwerkstein ausgestattet werden. In Düsseldorf wurde bereits im Jahr 2016 die Wehrhahn-Linie eröffnet. Hier wurden alle sechs Bahnhöfe mit insgesamt 6.700 Fassadenplatten aus
Dyckerhoff Flowstone gestaltet. Für die Planung war das Büro netzwerkarchitekten aus Darmstadt verantwortlich. Auch hier wurde ein anspruchsvolles Designkonzept realisiert; jeder der Bahnhöfe wurde von einem anderen Künstler gestaltet. Bauherr der Karlsruher U-Bahn ist die Stadt Karlsruhe, die Eröffnung ist für 2021 geplant.