Digitale Entwicklung – Von der Faser zum textilen Gelege
Carbonbeton auf Basis textiler Bewehrungen ist eine zukunftsweisende Alternative zu Stahlbeton. Als 1867 der Stahlbeton zum Patent angemeldet wurde, war die Textiltechnologie, speziell die Kettenwirktechnologie, bereits 100 Jahre alt. Der Ursprung der Kettenwirktechnologie geht bis in das Jahr 1768 zurück. Die Wirktechnologie als Standard in der textilen Flächenherstellung wird seit einigen Jahren auch zur Herstellung von Gelegen mit Carbonfasern eingesetzt, die u. a. bei Carbonbeton zum Einsatz kommen.
„Carbon-Bewehrungen“ werden exakt wie die Stahlbewehrungen im Beton – bzw. in alternativen Matrices – zur Aufnahme von Zugkräften eingebaut. Basis für die Carbon-Bewehrungen ist die Carbonfaser. Diese wird aus Polyacrylnitril in einem mehrstufigen Verbrennungsprozess hergestellt. Alternativ wird auch hier an nachhaltigen und Ressourcen schonenden Technologien gearbeitet. Eine Weiterentwicklung der Carbonfaser stellt das Umwinden mit anderen Fasertechnologien dar.
In den vergangenen rund 250 Jahren hat sich die Faser-, Maschinen- und Textiltechnologie auf ein sehr hohes Niveau weiterentwickelt. Die Entwicklung textiler Flächen erfolgt heute CAD gestützt mit 3-dimensionaler Simulation. Bereits im Jahre 2005, sechs Jahre bevor der Begriff Digitalisierung in Deutschland das erste Mal verwendet wurde, hat ein Global Player aus Deutschland diesbezüglich international Geschichte geschrieben. Die CAD-Daten aus der Entwicklungsabteilung wurden als zentraler Daten-Satz sowohl für die Maschinensteuerung, aber auch als Daten-Satz für das ERP-System verwendet. Seitdem können hieraus die kompletten Informationen für die Auftragssteuerung entnommen und die Kostenkalkulation abgebildet werden. Die Zukunft wird zeigen, wie die Baubranche und die Textilindustrie auf digitaler Ebene eine gemeinsame Sprache entwickeln.