GFRC-Elemente für den Neuen Kanzlerplatz in Bonn
Der Unternehmensbereich Wasa Construct nimmt innerhalb der Wasa-Gruppe immer mehr an Bedeutung zu. Beschäftigte man sich in den ersten Jahren der Polyurethan-Formenfertigung ausschließlich mit kleinen Formaten, verzeichnet der Anteil großer Formen für den Fassadenbau immer stärkere Zuwächse. Seit sieben Jahren nun realisiert Wasa Großprojekte, bei denen das Zusammenspiel von modernster Technik und fachlicher Kompetenz unerlässlich ist. Beim Neuen Kanzlerplatz in Bonn hat Wasa erneut all sein Können im Bereich des Modell- und Formenbaus eindrucksvoll unter Beweis gestellt.
Der aus insgesamt drei Gebäudekomplexen Neue Kanzlerplatz vereint futuristische Architektur und moderne Baumaterialien mit dem Know-how von Wasa. Das von der Projektentwicklungsgesellschaft Art-Invest Real Estate gesteuerte Bauvorhaben setzt neue Maßstäbe für Bonn und die Region: Der Neue Kanzlerplatz markiert mit seinem Hochpunkt von 101,5 m eine neue Landmarke inmitten des Stadtquartiers.
Nach der Fertigstellung stehen ab 2022 modernste Office-Lösungen, Areale für Gastronomie und Einzelhandel, Event- und Konferenzflächen zur Verfügung.
12 Gießmodelle und 30 PU-Matrizen
Die im bayrischen Arnstorf ansässige Lindner Group beauftragte die Wasa Compound GmbH & Co. KG mit der Fertigung von 12 verschiedenen Gießmodellen, von denen 30 PU-Matrizen mit den entsprechenden Produktionsrahmen hergestellt wurden. Die Maße der Matrizen sind beachtlich: Das längste Modell misst in der Länge 11,0 m, die dazugehörige PU-Matrize bringt 240 kg auf die Waage. Auf den gelieferten Matrizen wurden glasfaserverstärkte Betonelemente hergestellt, aus denen die augenfällige Fassade des eleganten Ensembles bestehen wird. Aus insgesamt 2.786 GFRC-Elementen wird die Fassade bestehen.
Die hohe Effizienz, mit der bei Wasa produziert wird, äußerte sich auch im geringen Zeitbedarf für die Produktion, die – auch dank flexibel geplanter Sonderschichten – in nur zwei Monaten vonstatten ging: Auftragserteilung Mitte Juni 2020 und Lieferung bereits Mitte August 2020. Sämtliche Frästeile, die zur Herstellung der Produktionsrahmen und der Gießmodelle benötigt wurden, konnten auf einer hochmodernen 5-Achs Fräse hergestellt werden. Ohne diese Investition, die Wasa Ende 2019 tätigte, wäre es unmöglich gewesen, den von der Lindner Group geforderten Liefertermin zu realisieren. Auf einigen der Schalungen wurden im Verlauf der Bauarbeiten mehrere hundert Fassadenelemente hergestellt. Das jeweils erste und auch letzte zu verbauende Element muss hierbei sowohl die exakt gleiche Oberflächenbeschaffenheit als auch die identische Geometrie aufweisen – eine große Herausforderung an das von Wasa verwendete PU-System Wasa PUR, welches sich auch bei diesem Großprojekt erneut bewährte. Das ausgesprochen dünnflüssige Zweikomponenten-Gießharz war aufgrund seiner geringen Viskosität, den damit verbundenen Fließeigenschaften, einer langen Topfzeit und der glatten Oberflächen erneut ausgezeichnet zu verarbeiten.
Wasa Shuttering
Eine weitere Neuerung sorgte überdies für zügiges Vorankommen: Wasa Shuttering – eine Methodik, die speziell zur Herstellung von flächigen Betonprodukten konzipiert und entwickelt und von Wasa zum Gebrauchsmuster angemeldet wurde. Dieses Verfahren macht unter anderem aufwendige Silikonarbeiten zum Abdichten von Schalungen und zur Ausbildung von Fasen überflüssig. Dies spart langfristig sowohl materielle Ressourcen als auch Arbeitszeit. Außerdem gewährleistet Wasa Shuttering ein einheitliches Fugenbild, dessen Geometrie individuell an die Wünsche des Kunden angepasst werden kann. Auch die Ausprägung des Fasenbildes am Betonfertigteil ist bei hohen Stückzahlen problemlos reproduzierbar.
Die Fassade für den Neuen Kanzlerplatz führt die stetig wachsende Liste von anspruchsvollen Großprojekten, die von der Wasa Compound GmbH & Co. KG realisiert werden, fort – ein Beleg für die hohe Innovationskraft und die erstklassige Qualität aus dem Hause Wasa.