Frost-Tausalz-Widerstand von Betonwaren

Neue Forschungsergebnisse

Der Frost-Tausalz-Widerstand (FTWS) von Betonpflastersteinen ist mit dem Slab-Test (DIN EN 1338) nachzuweisen. Verschiedentlich fordern Auftraggeber in Deutschland das CDF-Verfahren (DIN CEN/TS 12390-9). Unabhängig vom verwendeten Prüfverfahren gibt es zum Teil Diskrepanzen zwischen Laborprüfergebnissen und dem Praxisverhalten verlegter Steine. So wird berichtet, dass sich zum Beispiel trotz bestandener CDF-Prüfung vereinzelt der Vorsatz verlegter Betonpflastersteine nach wenigen Wintern vom Kernbeton löste. Mit dem IGF-Forschungsprojekt Nr. 17996 N untersuchten der VDZ und die Universität Kassel, wie mit den genannten Prüfverfahren das Abwitterungsverhalten verlegter Betonsteinflächen zielsicher vorhergesagt werden kann.

Die Prüfung zweischichtiger Betonpflastersteine ausschließlich am Vorsatzbeton ist gängige Praxis. Dies kann zu einer fehlerhaften Beurteilung des FTSW von Betonpflastersteinen führen. Hoch wassergesättigte Kernbetone mit geringem FTSW können im verlegten Zustand zum Abplatzen des Vorsatzbetons beitragen. Im Forschungsprojekt wurden auf Splittbett verlegte Betonpflastersteine unter praxisnahen Verlege- und Umgebungsbedingungen in Frostkammern untersucht. Die Übereinstimmung der Ergebnisse des Slab-Tests am Vorsatz- und Kernbeton mit dem Schädigungsverhalten in der Frostkammer war dabei höher als beim CDF-Verfahren.

Es ist dringend zu empfehlen, zusätzlich zur Prüfung des Vorsatzbetons die Prüfung des FTSW am Kernbeton mit dem Slab-Test durchzuführen. Auch im Kernbeton sollten robuste Betonzusammensetzungen mit einem angemessenen Zementgehalt verwendet werden. Dadurch wird das Versagensrisiko der Betonpflastersteine im verlegten Zustand vermindert. In der DIN EN 1338 könnte die Kernbetonprüfung mit dem Slab-Test verankert werden. Bis dahin könnten ausschreibende Stellen diesen Nachweis einfordern.

x

Thematisch passende Artikel:

Ausgabe 09/2019

Sicherere Beurteilung des Frost-Tausalz-Widerstandes zweischichtiger Betonpflastersteine

Seit dem Jahr 2005 ist der Nachweis des Frost-Tausalz-Widerstandes der Betonpflastersteine nach DIN EN 1338 [DIN38] für die Hersteller verpflichtend. Die Prüfmethode zur Bestimmung der sogenannten...

mehr
Ausgabe 02/2016 Übertragbarkeit von Ergebnissen aus Laborprüfverfahren

Bestimmung des Frost-Tausalz-Widerstandes von ­vorgefertigten Straßenbauerzeugnissen unter praxisnahen ­Verhältnissen

Seit Februar 2005 muss der Frost-Tausalz-Widerstand von Betonpflastersteinen mit dem modifizierten Slab-Test gemäß DIN EN 1338 geprüft werden. Von manchen Auftraggebern wird das CDF-Verfahren...

mehr
Ausgabe 01/2020

Bewertung von Frost- und Frost-Tausalz- Schäden an Betonpflastersteinen (Teil 2)

Im ersten Teil der Artikelserie wurde auf die unterschiedlichen Schadensbilder von Frost-Tausalz-Schäden, den Einfluss von Rissen in den Produkten und die Einflüsse der Verlegung und Nutzung auf die...

mehr
Ausgabe 10/2010 Innovative Produktentwicklungen und Nachhaltigkeit

Betonwaren im Wandel der Zeit

Einige dieser zuvor aufgezählten Produkte werden mittlerweile nicht mehr oder nur sehr selten hergestellt, durch Innovation der Hersteller sind aber viele neue Erzeugnisse – z.B. Pflastersteine –...

mehr
Ausgabe 02/2016 Kieselgur als Funktionsadditiv

Verbesserte Frost-Tausalz-Beständigkeit, Festigkeit und Dauerhaftigkeit von Betonwaren

Für eine lange Nutzungsdauer, insbesondere von Straßenbauprodukten, müssen Betone einen hohen Frost-Tausalz-Widerstand aufweisen, was vor allem durch das Einbringen eines geeigneten...

mehr