Neue Stützenverbinder für erdbebensicheres Bauen
Ältere Fertigteilkonstruktionen erwiesen sich als alles andere als erdbebensicher. Häufige Gründe waren unzureichende konstruktive Durchbildung, Ausführungsmängel und fehlende Kontinuität oder statische Unstimmigkeiten. Darüber hinaus gab es keine Bemessungsrichtlinien für die Errichtung von Fertigteilbauwerken in Erdbebengebieten.
Aus Gewohnheit haben Bauingenieure bisher Bauwerke aus Ortbeton bevorzugt oder haben für seismische Anwendungen vorgefertigte Alternativen wie auskragende Bauteile und Hybride oder von Hand gefertigte Anschlüsse verwendet. Es gibt jedoch weder eindeutige Nachweise über das seismische Verhalten noch Risikobewertungen für die Nutzung.
Wodurch werden Fertigteile jetzt zu einer guten Wahl?
Für seismische Anwendungen wurden üblicherweise geschraubte Stützenverbindungen verwendet, als überdimensionierte und zu groß bemessene Verbindungen.
Mit der neuen HPKM/HPM-EQ-Verbindung von Peikko beginnt eine neue Ära, die im Vergleich zu geschraubten Stützenverbindungen kleinere Stützenquerschnitte ermöglicht. Bei den Stützen können bis zu 20 % Beton eingespart werden. Weitere 50 % Kostenersparnis lassen sich durch eine geringere Aushubtiefe für das Fundament und eine selbsttragende Verbindung erzielen.
Mit der HPKM/HPM-EQ-Verbindung lässt sich die Gesamteffizienz auf der Baustelle steigern und der Bauablauf beschleunigen. Da die Verbindung direkt nach Erstellung stabil ist, erhöht sich auch die Sicherheit, was auf Baustellen mit vielen verschiedenen Arbeitsgruppen und gleichzeitig ablaufenden Prozessen von Bedeutung ist.
Um eine korrekte Durchbildung und Bemessung sicherzustellen, bietet Peikko auch wissenschaftlich fundierte Bemessungsrichtlinien und aktuelles Fachwissen für erdbebensichere Rahmenfertigteilverbindungen. Und da Betonfertigteile im Werk mit einem hohen Maß an Qualitätskontrolle und hoher Ausführungsqualität hergestellt werden, werden so Probleme, die häufig mit ungelernten Arbeitern auf der Baustelle auftreten, effektiv ausgeschlossen.
Überdimensionierte Verbindungen mit einer höheren Tragfähigkeit, als die Stützen sie haben, sind eine Möglichkeit zur Berücksichtigung von Erdbebenlasten. Für überdimensionierte geschraubte Stützenverbindungen sind relativ große Stützenquerschnitte erforderlich, um so ausreichend Platz für die übergroßen geschraubten Stützenverbindungen zu schaffen, was jedoch betriebswirtschaftlich nicht sinnvoll ist.
Je nach Anforderungen der Duktilitätsklasse können Verbindungen als Standard überdimensioniert ausgelegt werden. Für mittlere Duktilitätsanforderungen ist die HPKM/HPM-EQ-Verbindung von Peikko eine ausgezeichnete Wahl.
Da die HPKM/HPM-EQ-Verbindung von Peikko energiedissipierend wirkt, kann sie entsprechend der Stützentragfähigkeit ausgelegt werden. Unter bestimmten Bedingungen führt dies zu einem kleineren Stützenquerschnitt.
Strenges Prüfprogramm
der Politecnico di Milano
Das Hauptziel der Erdbebenbemessung ist es sicherzustellen, dass das Bauwerk sowie die Bauteile einem Erdbeben standhalten, ohne einzustürzen. Bei den meisten Bemessungsansätzen wird diese Herausforderung durch gewisse Reserven bei der Standfestigkeit erfüllt. Hierdurch entstehen oftmals energiedissipierende Konstruktionen mit überdimensionierten und zu groß bemessenen Stützenverbindungen.
Im Gegensatz dazu dissipiert die neue HPKM/HPM-EQ-Verbindung von Peikko Energie, sodass sie entsprechend der Stützentragfähigkeit ausgelegt werden kann.
Unter der Überwachung einer renommierten Stelle wurden Untersuchungen durchgeführt und das Ergebnis dieses Forschungsprogramms mit Empfehlungspapier unterzeichnet. Am Politecnico di Milano wurden Auswertungen und Studien zu Duktilität, Energiedissipation, Steifigkeit und Festigkeitsverlust von Testkörpern aus Fertigteil- und Ortbeton bei Wechsellast anhand von zahlreichen Tests durchgeführt. Hierbei wurden die Zuverlässigkeit der HPKM/HPM-EQ-Lösung von Peikko sowie die Sicherheit von Betonfertigteilbauwerken in Erdbebengebieten bestätigt.