Beton statt Stahl

UHPC Beton im Maschinenbau

Maschinenbetten und -gestelle werden vorwiegend aus Stahlschweißkonstruktion, aus Grauguss oder aus Naturhartgestein gefertigt. Aufgrund technischer und wirtschaftlicher Vorteile hat sich seit den 1980er Jahren zusätzlich epoxidharzgebundener Polymerbeton oder „Mineralguss“ durchgesetzt. Seit circa sechs Jahren wird Ultra High Performance Concrete – UHPC – erfolgreich bei metallverarbeitenden Werkzeugmaschinen eingesetzt. Der Maschinenbau ist mit mehreren tausend Tonnen jährlich der größte Absatzmarkt für hochfeste und ultrahochfeste Betone in Deutschland. Betone auf Basis des Bindemittels Nanodur Compound der Dyckerhoff GmbH sind dabei Weltmarktführer. Maschinenteile mit diesem Bindemittel werden neben mehreren Werken in Deutschland auch in der Schweiz, der Tschechischen Republik und in China hergestellt.

Das Maschinenbett ist der Maschinenteil, auf dem alle beweglichen Komponenten der Fräs- oder Schleifmaschine befestigt werden. Es wird als integraler Bestandteil der Maschine ausgeliefert und ist zu unterscheiden vom zum Bauwerk gehörenden Maschinenfundament. Neben der Schwingungsdämpfung und der Wärmeträgheit werden im Maschinenbau vor allem die kurzen Lieferzeiten und der günstige Preis von Form und Bauteil geschätzt. Die Herausforderung für das Fertigteilwerk ist die Gewährleistung einer absoluten Rissfreiheit sowohl während der Herstellung als auch während der kompletten Lebenszeit der Maschine. Toleranzen bis zu 0,1 mm werden direkt aus der Form produziert. Ebenheiten und Parallelitäten von bis zu 5/1000 mm über 4,5 m Länge werden durch nachträgliches Fräsen und Schleifen erzielt.

References/Literatur
[1] Sagmeister B.: Maschinenteile aus zementgebundenem Beton. DIN Beuth Verlag,
Berlin, 2017
[2] Sagmeister B.: Maschinenteile aus UHPC. 3. Grazer Betonkolloquium,
Verlag der TU Graz, 2016
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