Bye-bye Beton???
Als ich kürzlich beim abendlichen Stöbern durch eine meiner Lieblings-Mediatheken auf eine Dokumentation mit dem Titel „Bye-bye Beton“ stieß, trieb es mir wie vermutlich der einen oder dem anderen von Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, zunächst die Zornesröte ins Gesicht. Allzu gern greifen schließlich manche Medien negativ behaftete Begriffe wie „Klimakiller Beton“, „Betonwüste“, „Betonkrebs“ oder ähnliches auf. Selbstverständlich sind uns allen diese Themen bewusst und es wird bereits sehr viel u. a. für eine nachhaltige Dekarbonatisierung unseres Baustoffs getan, was nicht zuletzt auf den BetonTagen in Ulm Ende Juni und auf dem soeben zu Ende gegangenen BIBM-Kongress in Amsterdam häufig thematisiert wurde. Außerdem werden wir mit „Green Challenge“ in Kürze eine neue BFT-Rubrik ins Leben rufen. Daher legte sich meine Empörung im Laufe der eingangs genannten Dokumentation allmählich – schließlich wurde herausgestellt, dass es ganz ohne Beton zukünftig eben doch nicht geht und dass dieser (Zitat) „... das vielseitigste Baumaterial aller Zeiten“ sei.
Des Weiteren stellte der von mir persönlich sehr geschätzte Prof. Dr.-Ing. Manfred Curbach im Verlauf der Sendung das Projekt „Cube“ in Dresden vor. Der dort in großem Stil verwendete Carbonbeton kann das Bauen energieeffizienter, materialschonender und kreislauffähiger machen. Dessen Dauerhaftigkeit wird auf bis zu 200 Jahre geschätzt – daran werden sich einige der für Teile der Öffentlichkeit vermeintlich ökologischeren Wettbewerbsbaustoffe messen lassen müssen.
In diesem Kontext kann ich Ihnen ganz besonders den Beitrag auf S. 42 ff. in diesem Heft empfehlen – die ursprünglich geplante Holzkonstruktion für ein Hamburger Bauprojekt musste zugunsten von Spannbeton-Fertigteilen aufgegeben werden, da die hohen Anforderungen an Tragwerk und Brandschutz mit Holz wirtschaftlich nicht abzubilden gewesen wären.
Much enjoyment in reading this issue wishes you
Viel Spass bei der Lektüre wünscht
Yours
Ihr Silvio Schade