HS-Großkammersystem und CDS-Umluftsystem für polnischen Betonwarenhersteller OL-Trans

Unweit der Putziger Wiek (Zatoka Pucka), im Westen der Danziger Bucht gelegen, befindet sich ein sehr sandreiches Gebiet. Dort, am Ortsrand der Stadt Mrzezino, ist seit mehr als 30 Jahren die Firma OL-Trans Hewelt Sp.z.o.o beheimatet. Im Jahr 1990 gegründet, entwickelt sich das Unternehmen schnell mit Erdarbeiten, Straßenbau, Abbruch und verschiedenen Transport- und Ausrüstungsdienstleistungen (Sand und Gesteinsfraktionen) zu einem etablierten Bauunternehmen. Darüber hinaus entwickelte man bei OL-Trans in den folgenden Jahren ein breites Spektrum bei der Erstellung von Betonprodukten. Die erste Steinproduktion startet in den frühen 1980er Jahren. Ab 2017 wurde die ursprüngliche Fertigungsanlage dann Schritt für Schritt modernisiert. Die bestehende Masa-Anlage wurde durch eine neue Masa Anlage ersetzt, zwei neue Mischer (Sicoma und Teka) wurden ebenso neu installiert, wie die Verbindungen zwischen der Nass- und Trockenseite. Besonderen Wert legte die Besitzerfamilie Hewelt auf die Organisation und Neugestaltung der Trockenkammer.

Vom neuen Gabelwagen über die neue Regalanlage bis hin zur optimalen Klimatisierung der eingelagerten Produkte reichen die Veränderungen. Mit der deutschen Firma HS Anlagentechnik GmbH hatte man einen Fachunternehmen an der Hand, das bereits über zahlreiche Referenzwerke in Polen verfügte. Gemeinsam mit dem englischen Produzenten CDS, in der Branche bekannt für die Entwicklung und Herstellung von Aushärtungssystemen, war rasch ein weiterer Partner gefunden. Marcin Nowakowski (Animic; Verkaufsagent für HS/CDS/Masa und andere) hatte den Auftrag zur neusten Modernisierung vermittelt und betreut.

Betonwaren mit hohen technischen Parametern

Rafał Hewelt, Geschäftsführer bei OL-Trans, erläuterte: „Dank sorgfältig ausgewählter und ausgewählter Rohstoffe und einer streng kontrollierten Produktion stellen wir Betonwaren mit hohen technischen Parametern her. Die Unterlagsplatten für unsere Pflastersteine vom deutschen Anbieter Assyx sind langlebig, belastbar und leicht zu reinigen.” Neben dem soliden und bewährten Personal verfügt OL-Trans auch über hervorragende technische Produktionsanlagen:

Eigenes Labor – eine breite Palette von Labordienstleistungen und Beratung bei der Auswahl geeigneter Parameter von Betonmischungen.

Fünf Betonmischanlagen, die mit modernen technischen Geräten ausgestattet sind, computergesteuert sind und Beton und Betonmörtel jeder Klasse von höchster Qualität herstellen, deren Parameter einer ständigen Laborkontrolle unterliegen.

Gut ausgestattete Reparaturwerkstätten für LKW und Baumaschinen, mit denen nicht nur die eigene Ausrüstung einsatzbereit gehalten, sondern auch Aufträge von Kunden entgegengenommen werden können.

Eigene zertifizierte Abbaustätten für Gesteinskörnungen;

Recycling von Bauschutt.

„Wir produzieren Betonpflastersteine in verschiedenen Formen und Standardstärken von 6, 7, 8 cm sowie Sonderstärken von 10 und 14 cm, die für den Schwerverkehr bestimmt sind”, so Rafał Hewelt weiter. „Baumaterialien und dekorative Elemente der Architektur bieten die Möglichkeit, den Außenbereich mit harmonischen und aufeinander abgestimmten Formen zu bereichern und zu verschönern. Wir liefern u. a. natürliche Gesteinskörnungen wie Sande, Kies, Splitt, Schotter und Straßenstabilisierungsmischungen an. Desweiteren bieten wir professionelle Beratung, Erfahrung und bewährte Qualität bei der Herstellung von Transportbeton für den allgemeinen, Straßen- und hydrotechnischen Bau.”

Dank des implementierten, funktionierenden und verbesserten werkseigenen Produktionskontrollsystems schafft OL-Trans optimale Bedingungen für die Herstellung von vorgefertigten Elementen und garantieren seinen Kunden stabile Produktparameter.

Man pflegt eine hohe Qualität, angefangen bei der Auswahl und Auswahl der Rohstoffe, der Entwicklung der richtigen Zusammensetzung, der Produktion auf hochwertigen Geräten und der Durchführung umfassender Kontroll- und Diagnosetests auf der Grundlage europäischer und nationaler Normen bis hin zur technologischen Beratung und Überwachung auf der Baustelle. Last but not least verfügt der Hersteller über ein eigenes Labor, in dem Tests sowohl an frischen als auch an fertigen Produkten durchgeführt werden. Im Rahmen der Bewertung der Konformität mit den Anforderungen einzelner Normen und deklarierter Werte werden Produkte in angemessener Häufigkeit bewertet.

HS-Großkammersystem und CDS-Umluftsystem

Richard Trappe, Geschäftsführer von HS-Anlagentechnik, war voll des Lobes: „Wir freuen uns, von der Firma OL-Trans das Vertrauen für diesen Auftrag erhalten zu haben. Denn im Werk in Mrzezino reden wir von einem Kammersystem mit einer Kapazität von knapp 5.000 Brettern, das sich über 13 Gänge, eine Tiefe von 19 Stapeln und 16 Etagen á 360 mm erstreckt. Ausgelegt ist dieses für Unterlagsplatten L x B 1.400 x 1.100 mm und für eine Belastung von 410 kg je Etage. Mittlerweile wurden in unserer über 50-jährigen Unternehmensgeschichte weit mehr als 800 HS-Kammeranlagen in alle Ecken der Welt verkauft. Auch schwierige Umgebungsbedingungen wie hohe Erdbeben-, Schnee- oder Windlasten stellen kein Problem dar”. Dank der unkomplizierten Zusammenarbeit konnte die Montage sehr zügig erfolgen. Weiterhin zu erwähnen sind das bewährte HS-System „Snap-In“ mit durchgehender Brettführung und die Spezialverzinkung „ZM310“, die laut Herstellerangabe deutlich besser als eine herkömmliche Stückverzinkung ist.

Aufgrund der gute Vorbereitung und der unkomplizierten Zusammenarbeit erfolgte dann die Montage sehr zügig. Umgesetzt wurde ein CDS Umluftsystem, das für größere automatisierte oder halbautomatisierte Produktionsprozesse konzipiert ist. Damit ist gewährleistet, dass die Produkte direkt nach der Herstellung in eine kontrollierte Aushärtungsumgebung zu bringen, bis sie verpackungs- und versandfertig sind. Das CDS Envirocure System ermöglicht die Versorgung in den Bereichen Luftzirkulation, Luftfeuchtigkeitskontrolle und Temperaturregelung. Die konditionierte Luft wird gleichmäßig in der Kammer verteilt. Auf diese Weise wird die genau geregelte erwärmte Luft mit der Umluft aus der Kammer vorgemischt, bevor sie wieder in die Aushärtekammer strömt. Die Konstruktion des Kanalsystems gewährleistet eine gleichmäßige Verteilung der erwärmten Luft im gesamten System. Die Umluft wird dann aus der Kammer abgesaugt und energieeffizient auf die Sollwertbedingungen aufgeheizt.

Die Feuchteregelung der Anlage umfasst die Feuchtezufuhr, -verteilung und -erfassung. Diese Feuchtezufuhr erfolgt über eine spezielle Feuchteinjektion: Wasser wird verdampft, um eine hochfeuchte, nicht kondensierende Atmosphäre in der Mischkammer zu schaffen, bevor es in die Aushärtekammer gelangt. Dieses System wird nur aktiviert, wenn die Feuchtigkeit unter dem gewünschten Sollwert liegt.

Ferner verwendet das System einen präzisen Temperaturregelkreis, der die idealen Aushärtungsbedingungen für den Prozess gewährleistet. Die Gesamtsteuerung des Systems erfolgt über eine Bedienerschnittstelle.

Geschäftsführer Lucas Dunne von CDS im britischen Stoke-on-Trent zeigte sich zufrieden: „CDS Curing hat eine große Anzahl von Projekten in der ganzen Welt für eine Vielzahl von Kunden durchgeführt. Das CDS Envirocure System wird immer wieder wegen seiner exakten Kontrolle der Aushärtungsparameter, seiner Flexibilität im Betrieb, seiner Kondensationsfreiheit und seiner hohen Effizienz ausgewählt.“

Durch die Anpassung des Systems an die individuellen Anforderungen bei OL Trans hat sich das eingesetzte Umluftsystem als zuverlässige und effiziente Lösung für die Nachbehandlung von Betonprodukten erwiesen.

Betonpflaster, Bordsteine und Sonderbauteile

Mit seinen Produkten beliefert der polnische Produzent hauptsächlich Kunden im weiteren, regionalen Umfeld. Von diverse Steintypen in verschieden Farben bis hin Bordsteinen und Sonderbauteilen reicht die Produktionspalette im Werk in Mrzezino, die mit knapp 20 Mitarbeitern betrieben wird.

Neben dem vorgestellten Werk in Stammsitz in Mrzezino verfügt OL-Trans in seinen weiteren Standorten insgesamt über fünf Anlagen zur Herstellung von Transportbeton. Mit in Summe ca. 300 Mitarbeiten in den Betonwerken und auf den Baustellen betreibt das Unternehmen ferner 20 Autobetonpumpen in direkten Baustelleneinsatz und fährt mit 60 LKWs Baumaterialien aus der eigenen Produktion auf die Baustellen in der Region. Mit diesem technischen Potenzial und kompetentem, qualifiziertem Personal ist man in der Lage, die Anforderungen in Bezug auf Servicequalität und termingerechte Ausführung zu erfüllen.

Während sich das neue OL-Trans Verwaltungsgebäude noch kurz vor der Fertigstellung befindet, strahlt das neue Gebäude für das Verkaufsteam bereits im Sonnenschein. Kein Wunder, reicht der Blick von dort bis hin zur nahen Ostsee.