Kühl- und Heizrohre automatisiert biegen und verlegen
Im Bereich der Umlauftechnik schreitet die Automatisierung in einem komplett neuen Einsatzbereich voran – der Rohrbiegung und -verlegung für betonkernaktivierte Betonfertigteile. Für die österreichische Marktgröße Mischek Systembau GmbH wurde der Rohrverlegeroboter „Tube Master“ von Progress Maschinen & Automation, einem Unternehmen der Progress Group, neu entwickelt und installiert. Bereits nach kurzer Betriebszeit übertrifft er die gesteckten Output-Ziele.
Warum Vorfertigen immer wichtiger wird
Wie der Name „Systembau“ bereits vermuten lässt, will Mischek bei der Projektrealisierung höchste Qualitäts-, Termin- und Kostensicherheit bieten. Mit vorgefertigten Betonfertigteilen wird eine qualitätsgeprüfte und terminsichere Umsetzung gewährleistet. Das Unternehmen ist überzeugt, dass die Vorfertigung eine Lösung für zwei Herausforderungen ist: die fortschreitende Urbanisierung und den akuten Fachkräftemangel.
Die Urbanisierung bedingt einen wachsenden Bedarf an bezahlbarem Wohnraum. Durch die industrielle Vorfertigung entstehen zudem weniger baubedingte Belastungen mit weniger Lärm, Schmutz und Verkehrseinschränkungen. Auf der anderen Seite macht der zunehmende Fachkräftemangel vielen Unternehmen zu schaffen und weist in Richtung des vorgefertigten Systembaus.
Rohrverlegung automatisieren macht Sinn
Das Thema Fachkräftemangel drängt die Wirtschaft immer stärker zu automatisierten Abläufen. Damit einhergehend soll die Automatisierung auch eine effizientere Produktion im Werk wie auch auf der Baustelle ermöglichen, z. B. durch verkürzte Bauzeiten oder die Entflechtung von verschiedenen Gewerken.
Da die Nachfrage nach betonkernaktivierten Bauteilen bei Projekten im Wiener Hochbau mit der Zeit immer größer wurde, begann Mischek vor einiger Zeit, die Heiz- und Kühlschläuche in den Elementdecken händisch zu verlegen. Mit der händischen Verlegung konnten bald jedoch nicht mehr die Qualität und benötigte Schnelligkeit in der Produktion erreicht werden. Diese Kombination von wachsender Nachfrage und begrenzter Produktionskapazität hat das Unternehmen zum Investitionsentschluss gebracht.
Neuentwicklung Tube Master – erstmals in Gerasdorf in Betrieb
Durch den automatischen Verlegeprozess werden die Gefahren des Knickens und eine mögliche Beschädigung des Schlauchs/Rohrs, die bei manueller Arbeit durchaus des Öfteren auftreten, auf ein Minimum reduziert. Die exakte Positionierung der Rohre beim Ablegen auf die Palette erfordert nur minimal nötige Nacharbeiten, wie z. B. das Befestigen des Rohres auf der Palette, und ermöglicht somit viel höhere Prozessgeschwindigkeiten bei reduzierten Mitarbeiterkosten. Mittels Simulation kann das Produkt noch vor Fertigungsstart geprüft werden und bei Bedarf können Anpassungen vorgenommen und so Müll vermieden werden. Zusätzlich sind die damit ausgestatteten Betonfertigteile energieeffizienter, haben eine hohe Wärmespeicherfähigkeit und kommen durch ihre Größe mit sehr niedrigen Vorlauftemperaturen aus.
„Neben dem Umstand, dass es sich zum damaligen Zeitpunkt beim Tube Master um ein Unikat für ein Fertigteilwerk gehandelt hat, war es für uns auch wichtig, dass der neue Roboter in eine bestehende Umlaufanlage für Betonhalbfertigteile integriert werden konnte – bei laufendem Produktionsbetrieb mit minimalen Einschränkungen für diesen“, meint BM.DI. (FH) Mathias Tabor, technischer Bereichsleiter und Geschäftsführer von Mischek Systembau.
Der Tube Master arbeitet momentan in einem 3-Schicht-Betrieb von Sonntag, 22 Uhr, bis Freitag, 22 Uhr, mit einem täglichen Output von bis zu 300 m². Bereits im ersten vollen Jahr der Produktion konnten die selbstgesteckten Output-Ziele weit übertroffen werden. Die Auftragsbücher sind bereits bis in den Herbst hinein sehr gut gefüllt.
Progress Group – der richtige Partner für die Neuentwicklung
Einerseits ist bereits die bestehende Umlaufanlage von Progress Group geliefert worden, andererseits wurde es der Firma Progress von den Verantwortlichen bei Mischek am ehesten zugetraut, die technischen Herausforderungen dieses Prototyps mit ihrem Know-how in raschester Zeit und in den Budgetvorgaben umzusetzen – und das bei bekannter Qualität und Zuverlässigkeit. Die Mission der Progress Group ist es, nachhaltig bessere Lebensbedingungen für Menschen zu schaffen. Die Unternehmensgruppe ist spezialisiert auf Maschinen und Software für die Automatisierung der Betonfertigteilproduktion und betreibt ein eigenes Fertigteilwerk am Firmensitz in Brixen.
„Kurz, Progress ist Spitze“, ergänzt Geschäftsführer Tabor sein Statement zur gelungenen Zusammenarbeit. „Die Firma besticht durch ihr Top-Personal, die vorhandene jahrzehntelange Erfahrung, Wissen und Kompetenz sowie durch die Handschlagqualität der beteiligten Personen.“
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