RATEC

Neuheiten aus der Schalungstechnik: materialsparend, wiederverwendbar, ressourceneffizient

Sinkende Wachstumsprognosen, angespannte Lieferketten und steigende Materialkosten – neue (und alte) Herausforderungen stellen Produzenten in der Betonfertigteilindustrie vor anspruchsvolle Aufgaben. Als Zulieferer im Bereich Schalungslösungen für Betonfertigteilhersteller ist das Hockenheimer Unternehmen Ratec im engen Austausch mit seinen Kunden und nah am Puls der Branche. Welche Antworten auf die Kernthemen der Gegenwart kann das Unternehmen geben? Einen Einblick in aktuelle Neu- und Weiterentwicklungen im Bereich der (Magnet-)Schalungstechnik gibt dieser Beitrag.

Es sind Ideen gefragt, die dabei helfen, ressourcenschonender und -effizienter zu produzieren, und dabei die Qualität im Blick haben. Eine mögliche Antwort darauf bieten materialsparende Schalungslösungen. Das beinhaltet zum einen, die Langlebigkeit, Wiederverwendbarkeit und Flexibilität von Schalungskomponenten über verschiedene Projekte hinweg weiter auszubauen.

Flexibilität durch Baukastensystem

Ein gutes Beispiel hierfür ist der von Ratec entwickelte 3D-Schalungsbaukasten für die Produktion von Raumzellen. Dieser Schalungstyp zeichnet sich dadurch aus, dass er für andere Projekte umgebaut und somit langfristig flexibel genutzt werden kann. Vier solcher Schalungen wurden zusammen mit einer Wendestation für eine neue Modulproduktion für Sanitärzellen auf den Philippinen installiert. Neben der schalungstechnischen Planung und Optimierung wurde im Rahmen der Installationsplanung darauf Wert gelegt, dass beispielsweise Kranzeiten durch die intelligente Ausrichtung der Schalungen zur Wendestation hin optimiert werden und generell möglichst minimale Prozessverluste in den verschiedenen Arbeitsschritten anfallen. Insgesamt stehen 63 Positionen für den Innenausbau und die Fertigstellung der Sanitärzellen zur Verfügung. In diesem Projekt wurde ermittelt, dass sich im Vergleich zu konventionellen projektbezogen installierten Schalungen durch den Einsatz des 3D-Schalungsbaukastens bis zu 77 % Effizienzsteigerung, gemessen an Personenstunden, und 64 % Geschwindigkeitssteigerung, gemessen an der Gesamtzeit für die Fertigstellung einer Sanitärzelle, erzielen lassen.

Auch Magnetschalungslösungen für die horizontale ­Fertigung flächiger Betonfertigteile, die den Schalholz- und Styroporverbrauch reduzieren, helfen ressourcenschonender und dabei effizienter zu produzieren.

Magnetschalung statt Styropor

Eine spezielle Lösung in diesem Bereich ist eine Aussparungsbox, die für Rohr- und Schachtöffnungen in der Elementdecken- und Doppelwandproduktion zum Einsatz kommt und als nachhaltige Alternative zu Styropor punktet. Die Aussparungsbox basiert auf der SPB Standard Pro Magnetbox mit integriertem Magnet und Automatikkomponente. Diese ist 6 Grad konisch für erleichtertes Ausschalen und umlaufend mit oder ohne  Fase realisierbar. Bis zu 60 % Styropor lassen sich damit nachweislich einsparen.

Ein weiterer wichtiger Aspekt bei der Entwicklung neuer Schalungslösungen ist die Reduktion des manuellen Aufwandes beim Setzen von Schalungen. Das sorgt für gleichbleibende Qualität und weniger Fehleranfälligkeit, und letztendlich auch für eine höhere Zufriedenheit des Produktionsteams. Darüber hinaus ermöglichen solche Lösungen schnellere Abläufe und damit eine höhere Produktivität.

Wiederverwendbarkeit im Fokus

Ein Beispiel in diesem Bereich ist ein neues Fenstersystem, das auf Basis der robotertauglichen SAS Standard Automatik-Schalung entwickelt wurde. Das SAS Fenster-System besteht aus Abstellern in Einheitslängen von 450 mm und 1.350 mm. Die Absteller verfügen über integrierte schaltbare Einbaumagnete sowie über Aufnahmeknöpfe, die für gängige Schalungsroboter angepasst werden können. Sie werden durch den Roboter oder per Hand gesetzt und durch Schalholz-Zwischenstücke ergänzt, die mit kleinen, leicht zu montierenden Adapterplatten an den Abstellern befestigt werden. Diese Schalholz-Füllstücke können für Zwischenräume identischer Größe wiederverwendet werden. Dadurch kann der Kunde auf Styropor verzichten und stattdessen mit wiederverwendbaren Komponenten arbeiten. Die Lösung kombiniert automatisierte Schalungslogistik und manuelle Arbeit, was dem Kunden Flexibilität bei den Größen bietet und gleichzeitig ermöglicht, die Verwendung von Styropor für das Füllen von Schalungslücken generell zu reduzieren.

Zeit- und Materialersparnis

Ein weiteres Beispiel für die simultane Reduktion von Material und Zeitaufwand ist eine Erweiterung für den Modularen Schalungsträger (abgekürzt MST). Er wurde um einen Ausleger für die Herstellung von Massivaufkantungen ergänzt, der eine deutliche Reduktion von Schalholz ermöglicht. Darüber hinaus bietet die MST-Erweiterung eine hohe Maßgenauigkeit, geringeren Montageaufwand und einfacheres Handling.

Das neue Zubehör bringt für Anwender einige Vorteile mit sich:

deutliche Reduzierung des Schalholzverbrauchs im Vergleich zu eigengefertigten Lösungen;

schnellere Montage;

präziseres Ergebnis durch genaue Einstellmöglichkeit für 90° Winkel und Stabilisierung mittels C-Schiene;

für Anwender, die den MST bereits im Einsatz haben, ist die Aufkantung eine sinnvolle und schlanke Ergänzung.

Die Breite der Aufkantung ist von 70 mm bis 210 mm stufenlos einstellbar, die Höhe ebenfalls stufenlos von 80 bis 350 mm.


Die exemplarisch vorgestellten Lösungen zeigen: wenn Neu- und Weiterentwicklungen im Schalungsbereich ganzheitlich gedacht werden und eng am Bedarf des Kunden orientiert sind, lösen sie häufig mehrere Probleme auf einmal; sei es Materialersparnis, Wiederverwendbarkeit oder Reduktion des manuellen Aufwandes für das Werkspersonal. Ratec entwickelt kontinuierlich sein Lösungs- und Produktspektrum weiter, um auch auf zukünftige Fragen immer die richtige Antwort zu haben.

Ratec präsentiert sich auf den Betontagen in Ulm vom 20. bis 22. Juni 2023 an Stand Nr. 66.

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