Potenziale von Beton
Man muss sicher kein Prophet sein, liebe Leserinnen und Leser, um vorhersagen zu können, dass die Weiterentwicklung unseres Baustoffs Beton seit Erfindung des Opus caementitium noch längst nicht an ihrem Ende angekommen ist. Besonders die letzten Jahrzehnte haben gezeigt, welch gewaltige Potenziale noch in ihm schlummern.
Erst vor kurzem stieß ich im Homeoffice auf Lehrmaterialien aus den frühen 1980er Jahren: als ich damals beim BMK Dresden meine Ausbildung zum Betonbauer und Maurer absolvierte, war Beton größtenteils noch ein überschaubares Drei-Stoff-System und auch ein graues Massenprodukt. Um die Jahrtausendwende, ich hatte gerade meine erweiterte betontechnologische Weiterbildung (E-Schein-Lehrgang) am ABZ Mellendorf abgeschlossen, sah die Sache schon ganz anders aus, wenn ich allein an die anspruchsvollen Rezepturberechnungen zurückdenke. Und heute sprechen wir von Industrie/Baustelle/Beton 4.0 mit additiver Fertigung im 3D-Druckverfahren und UHFB mit Druckfestigkeiten jenseits von 150 N/mm², über Textilbeton aus nachwachsenden Rohstoffen, Carbonbeton und Gradientenbeton bis hin zum Programm „Opus Fluidum Futurum“, um nur einige Beispiele zu nennen.
Viele dieser zukunftsweisenden Themen werden auch Inhalt der nächsten größeren internationalen Fachveranstaltungen sein. Besonders zu würdigen sind darunter der 23. BIBM Kongress in Kopenhagen (Programm S. 57 ff.), die 65. Betontage in Neu-Ulm und die 27. IFF-Fachtagung in Weimar; Ihre BFT wird darüber wie gehabt zeitnah berichten.
Gestatten Sie mir daher bereits einen kleinen Ausblick auf die nächsten BFT-Ausgaben 09 und 10/2020: Ein renommierter Universitätsprofessor wird einen zweiteiligen Beitrag über die neue Einordnung von Druckfestigkeits- und Leistungsklassen für ultrahochfesten Beton publizieren – bleiben Sie also gespannt!
Much enjoyment in reading this and the next issues wishes you
Viel Spaß bei der Lektüre dieser und weiterer Ausgaben wünscht Ihnen
Yours
Ihr