Stadtentwässerung mit Sonderbauwerken in FBS-Qualität
Im März 2017 schloss die Stadtentwässerung Dresden GmbH eine weitere große Kanalbaumaßnahme ab. Im Zuge des Großprojekts „Stadtbahn Dresden 2020“, bei dem eine neue Straßenbahntrasse errichtet wird, wurde im Bereich der Straßen Franz-Liszt-Straße/Tiergartenstraße die Abwasserkanalisation auf einer Länge von 330 m vollständig erneuert und hydraulisch erheblich erweitert. Dabei kamen zahlreiche unterschiedliche Profile mit vergrößerten Querschnitten zum Einsatz (insbesondere DN 1200 Kreisprofil bzw. DN 600/900 Eiprofil). Bei der Materialwahl für den Neuaufbau der unterirdischen Infrastruktur stellten die Planer besonders hohe Anforderungen an die Qualität der speziellen Trenn- und Vereinigungsbauwerke.
Die Besonderheit der Maßnahme bestand in der Anbindung der sanierten Kanäle an den Bestand der Zu- und Abläufe über den Einsatz von Bauwerken mit ganz besonderen Eigenschaften.
„Um zum Beispiel die neuen größeren Kanäle im Querschnitt DN 1200 aus Stahlbeton mit Trockenwetterrinne (DN 300) aus der Franz-Liszt-Straße in den Mischwasserkanal an der Tiergartenstraße einbinden zu können, mussten wir ein neues Vereinigungsbauwerk mit 3,60 m Länge, 4,00 m Breite und 2,70 m Höhe verbauen. Dieses vereinigt zwei Zuläufe in einen Auslauf“, sagt Anke Bergander vom Ingenieurbüro IBK Dresden GmbH.
Rohranschlüsse von vier Seiten
Das Bauwerk ist so dimensioniert, dass es den zulaufenden Abwasserstrom aus der Franz-Liszt-Straße hydraulisch günstig in den Abwasserstrom des Kanals Tiergartenstraße einleitet. Der Einstieg ist in der Ecke zwischen dem Zulauf DN 1200 und dem Auslauf eingeordnet. Für die Reinigung ist über dem Hauptgerinne in der Mitte des Bauwerks eine Öffnung DN 600 eingeordnet worden.
Ein weiteres Vereinigungsbauwerk 5-eckig, 2,50 m lang, 1,90 m breit und 3,00 m hoch, kam als Ersatz für einen alten Schacht in der Lockwitzer Straße Ecke Heinrich-Zille-Straße zum Einsatz. Es vereinigt zwei Zuläufe zu einem Auslauf. Ein drittes Sonderbauwerk mit einer Länge von 1,60 m, einer Breite von 1,00 m und einer Höhe von 3,00 m diente als Ersatz für einen alten Schacht auf der Kreuzung Oskarstraße/Wiener Straße. Es besitzt Rohranschlüsse von vier Seiten – zwei Zuläufe und zwei Ausläufe – einer davon liegt 18 cm höher als der andere und dient dem Netzausgleich. Somit dient dieses Bauwerk sowohl der Vereinigung als auch der Trennung von Abflussströmen.
Schachtfutter entsprechend Anschlusswinkel
Die für die Maßnahme produzierten Bauwerke wurden hergestellt entsprechend der Richtlinie 2-2, Schachtbauwerke aus Stahlbetonfertigteilen in FBS-Qualität für erdverlegte Abwasserleitungen und -kanäle der Fachvereinigung Betonrohre und Stahlbetonrohre (FBS).
„Der Beton ist hochsulfatbeständig mit hohem Wassereindringwiderstand bei chemisch mäßig angreifender Umgebung nach DIN EN 206 und DIN 1045-2 der Mindestdruckfestigkeitsklasse C40/50, WU, WF, unter Verwendung eines SR-Zements und in der Expositionsklasse XA2“, erklärt Christian Kick von der Firma Haba-Beton aus Garching an der Alz, die die Bauwerke und Stahlbetonrohre zunächst für den Bauabschnitt 1.4 lieferte. „Unterteil und Deckenplatte wurden für jedes der Bauteile jeweils einteilig hergestellt. Die Anlieferung erfolgte per Sondertransport“, so Kick.
Für den Rohranschluss DN 1200 baute der Hersteller werkseitig ein Schachtfutter entsprechend dem geplanten Anschlusswinkel leicht schräg in die Bauwerkswand ein – die bruchraue Öffnung konnte auf diese Weise entfallen.
Halbjährliche Fremdüberwachung
Die Fertigung der eingesetzten Bauwerke nach den Qualitätsrichtlinien der Fachvereinigung Betonrohre und Stahlbetonrohre (FBS), gab den Planern aber auch die Sicherheit, dass bei der Maßnahme eine geprüfte Qualität eingebaut wird. „Die FBS-Richtlinien beinhalten eine umfassende werkseigene Produktionskontrolle und stellen eine lückenlose Qualitätsüberwachung von den Ausgangsstoffen über die Herstellung bis zu den Endprodukten sicher“, sagt Kick. „Darüber hinaus sorgt eine halbjährliche Fremdüberwachung durch bauaufsichtlich anerkannte Güteschutzgemeinschaften und Prüfinstitute für die Einhaltung der hohen Standards.“ Und Anke Bergander ergänzt: „Von Bedeutung sind für uns vor allem die guten Eigenschaften der hier eingesetzten Produkte in FBS-Qualität in Punkto Dichtheit, Tragfähigkeit, und der Hydraulik.“
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