Ultrahochfester Faserverbundbaustoff (UHFB), Praxiserfahrungen und aktuelle „grüne“ Weiterentwicklungen
Der Ultrahochfeste Faserverbundbaustoff, eine rein mineralischer Betonmatrix unter Verwendung von Stahlfasern, gehört in der Schweiz zu den genormten und gängigen Baustoffen. Auf Grundlage der Schweizer Sia-Norm 2052 wurden seit 2018 durch die Implenia über ein Dutzend Infrastrukturbauwerke in der Schweiz erfolgreich instandgesetzt und somit für die Zukunft erhalten. UHFB stellt dabei eine wirtschaftliche Lösung für die Erhaltung von Bestandsbauwerken im Infrastrukturbereich dar, indem Fahrbahnbeläge einschließlich Gradienten Ausgleiche und Brückenkappen durch diesen Baustoff ausgeführt werden, welcher gleichzeitig als Abdichtung und Schutzschicht fungiert. So sind Materialreduzierungen wie auch massive Zeitersparnisse und eine ganzjährige Ausführbarkeit die positiven Resultate. Der UHFB zeichnet sich im Vergleich zu Normalbeton durch hohe Druckfestigkeiten von 150 bis 200 N/mm², hohe Biegezugfestigkeiten von über 30 N/mm², eine erhöhte Schlag- und Stoßfestigkeit sowie ein verbessertes Rissverhalten (Behinderung der Rissbildung und der Rissausweitung) aus. Aufgrund dieser Eigenschaften kann der Baustoff u.a. für Verkehrsflächen, Industrieböden, Brückenbeläge, Verstärkungsmaßnahmen und Stahlbetonfertigteile eingesetzt werden. Vor allem die Möglichkeit zur Reduzierung der Plattendicke bei einer gegebenen Belastung im Vergleich zu einer konventionell bewehrten Stahlbetonplatte oder der Einsatz von dünnwandigen Bauteilen, bei denen die Unterbringung und der Korrosionsschutz einer konven-tionellen Bewehrung problematisch wäre, führen zu einer erhöhten Nachhaltigkeit.
Gleichzeitig wird dieser Baustoff stetig weiterentwickelt, um dessen Lebensdauer (Dauerhaftigkeit) als auch Leistungsfähig zu erhöhen mit dem Ziel Ressourcen einzusparen. So werden u.a. die Verwendung alternativer Fasermaterialien und recyclierter Gesteinskörnungen beforscht als auch die Betonmatrix hinsichtlich verwendeter Zemente und Zusatzstoffe optimiert um diesen Zukunftsbaustoff als Massenbaustoff einsetzen zu können und gleichzeitig einen aktiven Beitrag zur Kreislaufwirtschaft und Nachhaltigkeit zu leisten.