Mattenschweißanlage mit voll-integriertem Biegesystem für Habau-Fertigteilwerk
Die Habau Group ist als internationaler Komplettanbieter in den Geschäftsbereichen Hochbau, Tiefbau, Fertigteilbau, Pipelinebau, Untertagebau, Holzbau sowie Stahl-/Anlagenbau tätig. Am Standort Perg in Oberösterreich betreibt die Habau Hoch- und Tiefbaugesellschaft eines der leistungsfähigsten Fertigteilwerke Österreichs. Zur weiteren Automatisierung im Werk setzt das Familienunternehmen nun auf die neue Mattenschweißanlage M-System BlueMesh von Progress Maschinen & Automation, einem Unternehmen der Progress Group.
Das Betonfertigteilwerk in Perg (Oberösterreich) besteht seit Anfang der 1970er Jahre und beschäftigt zwischen 150 und 200 Mitarbeiter. Es werden ausschließlich Fertigteile auf Bestellung für Industrie, Gewerbe, Infrastruktur und Wohnungsbau produziert, wie etwa Stützen, Träger, Decken- und Fassadenplatten, Balkonplatten, Trennwände und Brücken in allen Variationen. Der stetige Zuwachs in den letzten Jahrzehnten führte bereits 2014 zu einer erheblichen Neuinvestition, als eine moderne Umlaufanlage in Betrieb genommen wurde.
„Der Ankauf der automatischen Mattenschweißanlage von Progress ist nun eine logische Ergänzung, um die hohen Kapazitäten der Umlaufanlage ausschöpfen zu können“, so Hubert Wetschnig, CEO der Habau Group.
Funktionale Balkenbieger
Bisher erfolgte die Produktion der Bewehrung der plattenförmigen Betonfertigteile manuell, wobei mindestens zwei bis drei Mitarbeiter erforderlich waren, um die Aufbiegungen der Matte zu realisieren. Das speziell integrierte Biegesystem der neuen Mattenschweißanlage mit zwei Balkenbiegern und zwei Einzelbiegemaschinen führt zu einer deutlichen Zeit- und Personalersparnis. Die Schwierigkeit, geeignete Fachkräfte zu finden, erhöht auch für Habau die Notwendigkeit, bestimmte Arbeitsschritte zu automatisieren.
Die funktionalen Balkenbieger wurden speziell für die automatisierte Fertigung von gebogenen Endprodukten konzipiert. Die gehärteten Biegewerkzeuge sind mit einer speziellen Doppelnocke ausgestattet, womit zwei verschiedene Durchmesser auf einer Matrize gebogen werden können.
Für vollste Flexibilität werden die Balkenbieger mit beweglichen und rotierbaren Einzelbiegemaschinen ergänzt. Die zwei integrierten Biegeeinheiten erlauben simultanes Arbeiten und damit das Aufbiegen von Abstandsbügel auch in kleinen Mattenzwischenräumen. Der automatische Biegerollen-Durchmesserwechsel verfügt über eine zusätzliche Besonderheit: statt der üblichen drei Matrizen wurden fünf Matrizen für eine noch höhere Flexibilität verbaut.
Ursprünglich wollte Habau die Mattenbiegungen nur mit Einzelbiegemaschinen realisieren. Mittlerweile ist man überzeugt, dass die zusätzlichen Balkenbieger eine deutliche Zeitersparnis bewirken und sich diese Mehrinvestitionen bezahlt machen. Das Gesamtkonzept aus hochflexibler Mattenschweißanlage mit Balkenbieger und Einzelbiegeköpfen, stellt laut Herstellerangabe den höchsten Grad an Automatisierung der Bewehrungsfertigung in einer Umlaufanlage für Massivwände dar.
Hervorragende Richtqualität
Mit der automatisierten Produktion wurde Anfang Mai begonnen und Walter Preisinger – Geschäftsbereichsleiter im Fertigteilbau – zeigt sich zufrieden: „Die Richtqualität ist hervorragend und die Stäbe sind auch auf 8 oder 9 m extrem gerade.“ Die neue Mattenschweißanlage ist auf die Produktion in einer Schicht ausgelegt, wobei eine 100%ige Auslastung angestrebt wird. Die volle Produktionskapazität an Platten beträgt ca. 200 m² pro Stunde. Habau produziert auch einige sehr spezielle und überaus große Teile mit Aussparungen, die von der Planungsseite spezielles Wissen erfordern. Die Bewehrungsmatten können bis zu 5,10 m breit sein und mit den beidseitigen Aufbiegungen einen Bewehrungskorb von maximal 3,9 m Breite produzieren. Der Bewehrungsstahl mit einem Durchmesser von 6 bis 16 mm wird direkt vom Coil und damit ohne Verschnitt verarbeitet. Das rasterfreie Schweißen nach individuellen CAD-Vorgaben führt zu maximaler Flexibilität in der Produktion. Weitere Besonderheiten der Anlage sind das automatische Etikettieren sowie die Möglichkeit, gerade Eisen über eine Rollenbahn auszuschleusen.
Trotz der aktuell schwierigen Marktsituation durch die Corona-Krise blickt Habau optimistisch in die Zukunft. Das Unternehmen ist sehr breit aufgestellt und kann dank der erfolgreichen Entwicklung auch mit einer unsicheren Vorausschau für die kommenden Monate umgehen.
Ausschlaggebend für die erfolgreiche Kooperation ist neben dem positiven Eindruck, welchen die Progress Anlagen bei diversen Besichtigungen hinterlassen konnten, auch die reibungslose Kommunikation zwischen den Unternehmen. Mit dem Betreiben eines eigenen Fertigteilwerks und dem damit verbundenen Knowhow konnte Progress zusätzlich punkten und ein überzeugendes Gesamtpaket liefern. Im Besonderen eint beide Partner eine ausgeprägte Eigenschaft: die Entwicklung von innovativen und individuell abgestimmten Lösungen für die jeweiligen Kunden.
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Habau
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