Schöck Bauteile

Wohnraum mit Freiraum: Lösung für die Balkongestaltung

Wohnraum ist in Berlin längst zum knappen Gut geworden – insbesondere bezahlbarer. Mit den bezugsfertigen Paragon Apartments in der Danziger Straße nimmt der Stadtbezirk Pankow diese Herausforderung an und gibt eine Antwort auf die Frage nach der nötigen Vielfalt in einem modernen innerstädtischen Wohnkomplex. Wobei die Moderne zu weiten Teilen auf einer ruinösen Substanz aufgebaut wurde – dem früheren Krankenhaus Prenzlauer Berg, das schon im Jahr 2.000 seinen Betrieb eingestellt hat. Zwar gab es nach der Klinikschließung schon bald Pläne für eine hochwertige Seniorenresidenz, jedoch scheiterte das Projekt kurz nach Beginn der Um- und Anbauten an baulichen Bedingungen und wirtschaftlichen Unstimmigkeiten.

Erst als mit der Trockland Management GmbH ein neuer finanzstarker Investor auf den Plan trat, schien die Rettung der angeschlagenen Immobilie in Toplage gesichert: Anstatt Seniorenresidenz war nun ein Wohnkomplex geplant, der den Gebäudebestand integrierte und um einige Neubauten ergänzen sollte.

Das Alte verwächst mit dem Neuen

Die gestalterische Klammer für das gesamte Ensemble, bestehend aus 217 hochwertigen Mietwohnungen, einem Kindergarten, einem Café und einem Bio-Supermarkt, bildet die dreidimensional wirkende Fassade aus Balkonen unterschiedlicher Tiefe, die von den Architekten über- und nebeneinander angeordnet und zueinander versetzt und verschoben sind. Besonders ausgeprägt findet sich dieser gestalterisch expressive Ansatz an den Neubauten in der Danziger Straße und am Fröbelplatz. Die gleichen Kuben finden sich aber auch auf den neuen Dachaufbauten des historischen Klinikgebäudes. So ist es den Architekten gelungen, das Alte mit dem Neuen nahtlos verwachsen zu lassen und den Kiez um ein stimmiges Gesamtensemble zu bereichern.

So augenfällig und ausdrucksstark die hellen Kuben aus präzise gefertigten Betonfertigteilen dem Wohnensemble das unverwechselbare Gesicht verleihen, so schwierig war deren Konstruktion und weitestgehend wärmebrückenfreie Einbindung in die Gebäudehülle. Für die bauliche Umsetzung der ungewöhnlichen Architektur erwies sich die enge und kooperative Zusammenarbeit aller Projektpartner – vom ausführenden Unternehmen über das Fertigteilwerk bis zum Produkthersteller – mit dem Ingenieurbüro Happold als segensreich. Die Tragwerksplaner haben die massiven „Cubes“ entsprechend ihren Funktionen in Balkonplatte, Überdachung und seitliche Wandscheiben aufgelöst, was die Montage an der Fassade vereinfachte. An den beiden Neubauten sind die einzelnen Elemente der zahlreichen Stahlbetonkuben über Schöck Isokorb-Elemente in verschiedener Bauart an die Geschossdecken und den Baukörper angedockt und kraftschlüssig verbunden.

Schöck Isokorb-Typen übernehmen tragende Funktion

Da sowohl die Balkonplatte als auch das Vordachelement für den darunter befindlichen Balkon in die gleiche Geschossdecke statisch eingreifen, musste die Anbindung der beiden übereinander frei auskragenden Stahlbetonplatten mit entsprechend ausgeformten Isokorb Typen alternierend erfolgen – auf einen Standard-Isokorb KXT mit gerade herauslaufenden Zugstäben folgte ein Isokorb KXT-HV mit gebogenen Zugstäben, der eine höhenversetzte Befestigung der auskragenden Stahlbetonplatte in die Deckenebene ermöglicht.

Für die Lastaufnahme der seitlichen Wandscheiben bewährte sich der zur Bauzeit noch recht neue Schöck Isokorb EXT, den das badische Unternehmen für Außenecken entwickelt hat. Entsprechend besteht er immer aus einem linken und einem rechten Randelement, was in Kombination die Ecke ergibt und punktuell sehr hohe Momente und Querkräfte aufnehmen kann. Im Gegensatz zum Vorläuferprodukt lassen sich die gepaarten Eckelemente auch einzeln verbauen, was für den vorliegenden Fall der Seitenwände erlaubte, sehr hohe Lasten im Bereich der Wandscheibenecke abzutragen.

Gute Architektur braucht ­flexible Produktlösungen

Für das Objekt Paragon fischte der Tragwerksplaner für jede statisch-geometrische Anforderung aus dem Schöck-Portfolio das passende Produkt und passte es in Zusammenarbeit mit dem Unternehmen an die jeweilige Einbauform an. Ein typisches Beispiel ist die Verwendung des Schöck Isokorb KS für den Anschluss von frei auskragenden Stahlträgern an Stahlbetondecken, der beim Paragon die Vordachelemente statisch sichert. In den Stahlbeton-Wandelementen wurde zudem der Isokorb Typ KST verbaut, der eigentlich für Stahl-Stahl-Verbindungen entwickelt wurde, und hier mit allen anderen Isokorb-Varianten seine Flexibilität für die objektbezogenen Anforderungen unter Beweis gestellt hat.

CONTACT

Schöck Bauteile GmbH

Vimbucher Str.

Baden-Baden/Germany

+49 7223

References/Literatur
[1] Bericht zur Bevölkerungsprognose für Berlin und die Bezirke 2015–2030, Senats­verwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt, Berlin, Januar 2016
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