Fein- und RC-Sande zur Betonherstellung
Aus bisher nicht nutzbaren feinen Sanden nachhaltige Betone herzustellen – dies war der Ansatz von Multicon, eine neue Methode zur Aufbereitung und Verwertung von bisher nicht nutzbaren regionalen Fein- und Brechsanden, mineralischen RC-Materialien bis hin zur Nutzung von Wüstensanden (u. a. in den MENA-Staaten), zu erfinden. Mit diesen neuen patentierten Technologien sollten sich Sand- und Kieswerke, die Recyclingbranche, aber auch die Betonindustrie beschäftigen.
Es ist bekannt, dass natürlich vorkommende Feinsande, abschlämmbare Feinanteile, aber auch die aus dem mechanischen Zerkleinerungsprozess als ungewollte Nebenprodukte anfallende mineralische Fein- und Brechmaterialien ökologisch sehr werthaltig sind. Vorkommend in Sand- und Kieswerken, aber auch in Recyclingunternehmen, können diese allerdings nur bedingt einem Wertschöpfungsprozess zugeführt werden. Der Grund hierfür ist, dass diese eben zu fein sind und sich dadurch auf die Betonqualität unvorteilhaft auswirken. Zudem dürfen Feinsande kleiner als 2 mm – gemäß aktuell relevanten Normen – bestenfalls als Filler, aber nicht als recycelte Gesteinskörnung für die Betonherstellung eingesetzt werden. Gleiches gilt für auch für die in nahezu unendlichen Mengen vorhandenen Wüstensande, die ebenfalls zu feingeschliffen sind. Vor dem Hintergrund einer weltweit vorherrschenden Sandknappheit ist diese Situation absolut absurd.
Bis zum jetzigen Zeitpunkt gab es keine geeignete Technologie, um diese großen Mengen an anfallenden „Feinsanden“ verschiedener Art einer stoffwirtschaftlichen Verwendung zuzuführen. Multicon hat nun ein Verfahren entwickelt, das dieses Problem löst und diese Idee im Jahr 2017 zum Patent Nr. DE 10 2017 006 720 „Baustoffgranulat, Verfahren zum Herstellen eines Baustoffgranulats auf der Basis von Mineralkörnern und seine Verwendung“ angemeldet, welches im Juni 2018 erteilt wurde. Nach diesem patentierten Verfahren ist es möglich, mineralische Feinbestandteile aller Art aufzuarbeiten, in dem sie einem Granulierungsprozess unterworfen werden und dadurch Agglomerate in geeigneten Größen hergestellt werden können. Diese Pellets können dann wieder einer wertsteigernden betontechnischen Anwendung zugeführt werden.
Das passiert, indem Multicon diese bisher nichtnutzbaren Materialien < 2 mm, vorzugsweise aber auch < 0,063 mm zermahlt und dadurch sozusagen die Partikelstruktur zerstört. Diese gemahlenen Mehle werden dann in Zusammenarbeit mit der renommierten Firma Haver & Boecker, Oelde, auf Basis der Pelletier-Technologie zu Granulaten in für die Betonindustrie einsetzbaren Größen bis zu einem Größtkorn von 16 mm pelletiert. Das bedeutet beispielsweise, dass Regionen, die zwar reich an Sand, aber arm an Kies sind, sich nun selbst ihre grobe Gesteinskörnung aus vorhandenen Sanden herstellen können. Das alles spart Logistikkosten, damit verbundene CO2-Emissionen und nicht zuletzt Geld.
Ressourcenschonung und Umweltschutz neu erfunden.
Die Kapazität eines Pelletiertellers von Haver & Boecker mit einem Durchmesser von 7,5 m liegt bei einer beachtlichen Größe von ca. 100 Tonnen Pellets pro Stunde. Die Herstellkosten der Pellets sind absolut wirtschaftlich: je nach lokalen Materialpreisen liegt der ROI bei ca. zwei bis drei Jahren.
Diese Pellets werden anschließend im von Multicon ebenfalls patentierten dualen Suspensionsmischverfahren zu werthaltigem Beton bis zu C 30/37 verarbeitet. Dieses Suspensionsmischverfahren, bei dem die Mischreihenfolge umgekehrt wird, hat darüber hinaus gute Zementeinsparpotenziale und leistet somit ebenfalls einen wesentlichen Beitrag zur Preis- und CO2-Reduktion.
Die Umsetzung dieser Technologien ist von Multicon im Sommer 2023 erfolgreich mit drei namhaften Firmen der Sand- und Recyclingindustrie aus der Schweiz, aus Süddeutschland und den Niederlanden getestet worden. Die Tests mit Wüstensand, aber auch mit Gesteinsmehl (Kalkstein) wurden bereits vor ca. zwei Jahren mit einem Unternehmen aus Dubai erfolgreich abgeschlossen. Es wurde festgestellt, dass nahezu alle mineralischen Rohstoffe, die keine betonschädlichen Substanzen enthalten, verarbeitet werden können. Es ist auch die Sortenreinheit, insbesondere bei RC-Materialien, sicherzustellen.
Es wurden bisher nachstehende Materialien aus folgenden Ländern erfolgreich in Bezug auf Granulierung und Betonherstellung getestet:
aus der Schweiz: Feinsand 0/1 mm, RC-Sand 0/8, Kieswaschschlamm in Verbindung mit Feinsand 0/1 und RC-Sand 0/8;
aus Süddeutschland: RC-Sand 0/8 aus Beton und RC-Sand 0/8 aus Bauschutt;
aus den Niederlanden: Feinsand 0/1;
aus Dubai: Wüstensand 0/1;
Sonstiges: Kalksteinmehl.
Selbstverständlich lassen sich die verschiedenen Materialkomponenten untereinander im Mix zu Pellets aufbereiten, die dann natürlich auch mit natürlicher Gesteinskörnung kombiniert, zu Beton verarbeitet werden können.
Mit diesen Technologien schafft Multicon einen erheblichen Beitrag zum Umweltschutz in Bezug auf Ressourcenschonung, Kreislaufrückführung sowie CO2-Einsparung, darüber hinaus aber auch einen Beitrag zur Kostenreduktion und zum bezahlbaren Bauen. Geringere Logistikkosten, Zementeinsparung sowie geplante Sand- und bestehende CO2-Steuern fallen nur bedingt an.
Diese Entwicklungen von Multicon wurden bereits auch von den Medien registriert. Neben zahlreichen Veröffentlichungen in namhaften Printmedien haben sich auch Fernsehsender wie „Servus-TV“ und „3-Sat-Nano“ mit dieser Technologie beschäftigt und Mitte des Jahres 2023 entsprechende Berichte ausgestrahlt. Auch das „Erste Deutsche Fernsehen“ der ARD hat sich im Rahmen seiner Sendung „Wer weiß denn sowas?“ unter der Rubrik „Neuheit“ am 04.01.2024 damit beschäftigt.
Die Dimension dieser Entwicklungen ist gewaltig, auch wegen der großen Einsatz- und Kombinationsmöglichkeiten verschiedenster Rohmaterialien. Um diese Technologie deutschland-, europa- oder weltweit flächendeckend einzuführen, sucht Multicon regionale, aber auch überregional bzw. international agierende strategische Partner, die bei der Umsetzung dieser revolutionären und zukunftsorientierten Technologie mitwirken. Hierzu sind verschiedene Geschäftsmodelle, aber auch erfolgsorientierte Lizenzmodelle möglich.